Schöne Idee, aber...

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tinirini77 Avatar

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Eine Nacht, ein Dialog zwischen zwei Menschen - Mann und Frau - in diesem Fall Gottlieb und Marie, zwei Seelen, die einander finden und der Leser/die Leserin, der/die daran teilhaben darf. Gottlieb ist Krankenpfleger in einem Hospiz, ist allein und sehnt sich nach Zweisamkeit. Marie bietet Telefonsex an, ist ebenfalls allein und auch sie sehnt sich nach Zweisamkeit. Gottlieb ruft bei Marie an und ist gar nicht auf Telefonsex aus, was sich schnell herauskristallisiert. So entwickelt sich ein Gespräch zwischen den beiden - jeder erzählt dem anderen eine Geschichte, aber wo liegt hier Fiktion und wo die Wahrheit!? Sie telefonieren die ganze Nacht über, teilen vermeintliche Geheimnisse miteinander und schnell wird klar, dass sich Gottlieb und Marie zueinander hingezogen fühlen.

Das Buch lässt sich sehr flott lesen und man ist sofort mitten im Geschehen. Das Ende kam für mich etwas abrupt, aber gut, es lässt Spielraum für den Leser um sich selbst zu überlegen, was weiter passiert. Ich fand die Idee mit dem Anruf bei einer Sexhotline und dem Telefonat richtig gut, aber für meinen Geschmack hätte man da mehr herausholen können. Ich hätte mich über weniger Geschichtenerzählerei und dafür mehr tiefsinnigere Gespräche gefreut. Darum vergebe ich 3 von 5 Sternen für das Buch "Kaschmirgefühl".