Buch zum Vorlesen zum Thema Toleranz

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Was für ein bezauberndes Kinderbuch!

"Kasi Kauz und die komische Krähe" von Oliver Wnuk mit Illustrationen von Matthias Derenbach bringt zum Lachen, regt zum Austausch an, übt leise Gesellschaftskritik und ist vor allem eins: viel zu schnell vorbei! Zum Glück ist bereits ein zweiter Band mit einem weiteren Abenteuer von Kasi erschienen.

Bei Kasi Kauz ist sein Name Programm. Er ist ein kleiner Kauz, der zusammen mit vielen anderen Tieren im Wald lebt. Eines Tages passiert etwas völlig überraschendes, das die Tiere in ihrer gewohnten Routine stört. Auf einmal sehen sie einen Vogel mit einem leuchtend bunten Gefieder, der zu allem Überfluss auch noch ohrenbetäubende, fremdartige Schreie ausstößt, durch ihren Wald huschen. Das der Vogel so anders ist als sie alle, macht die Tiere rund um Kasi Kauz misstrauisch. Kasi versucht zu vermitteln: "Nimm's nicht persönlich und ihnen nicht übel. [...] Sie haben Angst vor dir. Wir wissen nichts über dich." Er besucht alle seine Freunde und spricht mit ihnen über den neuen Vogel. Ganz allmählich zeigen seine Worte Wirkung und es kommt zu einer Annäherung mit dem Fremden und die Tiere stellen fest, dass der neue zwar anders, aber eigentlich ganz nett ist.

Unterstrichen wird die Geschichte von zauberhaften, bunten Illustrationen, die meist eine ganze Seite einnehmen. Sie sind eher schlicht gehalten, so dass es wenig Details zu entdecken gibt, mich überzeugt jedoch die Farbenfreude und der "Niedlichkeitsfaktor", mit dem die Tiere dargestellt sind. Neben diesen tollen Bildern zum gemeinsamen Betrachten, ist auch der Schreibstil super für ein Vorlesebuch geeignet. Die Sprache ist klar und verständlich und an so mancher Stelle herrlich lautmalerisch, so dass man beim Vorlesen gut mit verstellten Stimmen arbeiten kann.

Mich hat Kasi Kauz für junge Mitleser überzeugt, so dass ich gern eine Leseempfehlung ausspreche.