Fühlt sich an wie Heimat

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aoibheann Avatar

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Die Geschichte bzw. vielmehr die Leseprobe daraus spielt auf zwei verschiedenen Zeiteben. Zu Beginn befinden wir uns im
Jahr 2018, in Paris. Dort lebt die 58jährige Elise Petersen. Dort führt sie eine eigene kleine Boutique. Zum Zeitpunkt
der Leseprobe erfährt Elise gerade, dass die Möglichkeit besteht, dass sie am Grünen Star erkrankt sein könnte. Eine
Hiobsbotschaft für sie. Doch noch will Elise die Sorgen ausblenden, denn ein Besuch ihrer besten Freundin Marina aus
Deutschland hebt ihre Stimmung. Bekochen will sie die alte Freundin, mit ihr gemeinsam die Stadt erkunden und -
natürlich! - über alte Zeiten reden.

Im zweiten Teil reisen wir als Leser zurück ins Jahr 1950. Dort begegnen wir dem Lehrer Franz Ossenbeck, der gerade in
den kleinen Ort Peleroich gezogen ist, um dort die Kinder des Dorfes zu unterrichten. Beim gemeinschaftlichen
Kennenlernen der Klasse, passiert Christa ein Missgeschick. Sie reißt sich ein Loch in den schönen Rock. Christa ist den
Tränen nahe und kann kaum reagieren. Doch Hilfe naht in Form ihres Klassenkameraden Karl. Dieser leiht ihr ritterlich
seine Jacke. Diese ist lang genug und verdeckt den unschönen Riß. Doch von jetzt an sieht Karl Christa mit anderen Augen.
Ein bisschen verguckt hat er sich schon in sie.
In den nachfolgenden Kapiteln erfahren wir dann ein wenig mehr über das Leben in Peleroich und seiner Bewohner.

Ich komme selbst aus einem kleinen Örtchen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Auch wenn ich altersmäßig viel zu jung bin,
um mich an Beflaggungen zum . Mai erinnern zu können; die Dialoge in der Leseprobe hätten teilweise wirklich auch aus
meinem Heimatort stammen können. Und auch bei uns war die Wirts-Frau eine etwas fülligere Dame mit Lockenwicklern. Es
fühlte sich schon beim Lesen wie ein "Heimkommen" an. Sehr sehr schön geschrieben.
Auch die Hörprobe hat mir gut gefallen, Wolfgang Berger hat nicht nur eine sehr schöne Erzählstimme, auch sein Tempo
und die Betonung der Dialoge gelingen ihm wirklich gut.