Sag niemals nie

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lilli333 Avatar

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Wie schon bei „Cleo – Wie ich das Lachen wieder lernte“ scheint es sich auch bei Helen Browns neuem Buch weitestgehend um einen autobiographischen Roman zu handeln. Und wieder ist er in dem eindringlichen, fesselnden Stil wie der Vorgänger geschrieben. Dass auch hier eine Katze eine bedeutende Rolle spielt, ist eine weitere Parallele. Doch trotz der vielen Ähnlichkeiten hatte ich beim Lesen der Leseprobe nicht den Eindruck, dass es sich hier um einen billigen Abklatsch des Bestsellers „Cleo“ handelt.

Cleo ist nach 24 Jahren gestorben und Helen will „nie wieder“ eine Katze haben. Doch dass es anders kommt, verrät ja schon der erste Absatz. Jonah erinnert mich mehr an einen Hund als an eine Katze, wie er da mit seinem Ausgehgeschirr ankommt. Aber ich bin schon gespannt, was der Kater noch so drauf hat, wie er Helens Leben beeinflusst.

Die Familie hat sich inzwischen weiterentwickelt. Rob will demnächst heiraten, die Töchter Lydia und Katherine leben noch zu Hause. Helen fühlt sich in ihrem alten Haus und der Umgebung nicht mehr wohl und beschließt umzuziehen. Die Szene, als Philipp das Haus ersteigert, fand ich sehr schön und ergreifend. Dass er eine viel größere Summe bietet, als sie sich eigentlich leisten können, nur weil er genau weiß, wie gerne Helen genau dieses Haus haben möchte, zeugt von einer großen Liebe.

Interessant fand ich auch das Verhältnis zwischen Lydia und ihrer Mutter. „Sie war einfach in der Annahme auf die Welt gekommen, wir befänden uns auf gleicher Augenhöhe.“ Das Gleiche habe ich mit meinem Sohn erlebt, es war nicht immer einfach ;-)

Die Leseprobe endet ja mit einem bösen Cliffhanger! Ich frage mich nun schon die ganze Zeit, was Lydia geplant haben könnte, das Helens Vorstellungskraft übersteigt.

Mir gefällt Helen Browns Art zu schreiben ausnehmend gut. Sie schreibt sehr emotional. Als Leser fühle ich mich direkt angesprochen. Und obwohl sie sehr Persönliches erzählt, habe ich nicht das Gefühl, in die Privatsphäre einzudringen. Dabei sind die Ereignisse ihres Lebens, die sie für uns herauspickt, so interessant, dass man gerne darüber liest, andererseits aber auch nichts ganz Ungewöhnliches, so dass man es gut nachvollziehen kann.