Nicht nur für Kinder lesenswert!

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merleredbird Avatar

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Danke an NetGalley und den arsEdition Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Die Keeper of the Lost Cities Reihe ist schon länger auf meinem Radar. Erschienen 2012 im Original, kommt jetzt in 2021 endlich die Übersetzung. 8 Bände hat die Reihe aktuell, Band 9 ist in Arbeit. Ich freu mich so, dass auch deutsche Leser*innen jetzt in diese Welt eintauchen können! Das Buch ist ein „middle grade“ Buch, also ab 11 Jahren und die wenigsten Kinder können mit 11 schon fließend eine Fremdsprache, deshalb ist eine Übersetzung dieser Reihe wirklich wichtig gewesen.

Ich habe das Gefühl, dass die Geschichte um Sophie und ihre Freund*innen sogar der nächste „Harry Potter“ werden könnte; eine Buchwelt, die überall immer wieder erwähnt wird und die jeder kennt. Das Potential ist auf jeden Fall da.

Worum geht es?
Die 12-jährige Sophie war schon immer anders als ihre Klassenkamerad*innen: sie ist Telepathin. Eines Tages trifft sie Fitz, der ebenfalls Gedanken lesen kann! Er offenbart Sophie, dass sie eine Elfe ist. Er nimmt sie mit ins Elfenreich, wo sie von nun an auf eine magische Schule gehen muss und ihren Platz in der Welt der Elfen behaupten muss. Dabei plagen sie Schatten der Vergangenheit… wer waren ihre Eltern? Warum hat man sie in die Menschenwelt ausgesetzt? Was verbergen die anderen Elfen vor ihr?

Ja, die Geschichte hat man so oder so schonmal gelesen, sei es bei Harry Potter, Percy Jackson, oder der Magisterium Reihe. Aber es hat mir trotzdem gut gefallen!
Sophie ist eine Special Snowflake, die einfach alle erdenklichen seltenen Fähigkeiten hat und immer überraschend besser ist als die ehemals Besten in was auch immer. Aber sie ist trotzdem nicht überheblich, sondern mir sehr sympathisch. Außerdem haben in vielen anderen Fantasybücher die Protagonist*innen auch plötzlich aus dem Nichts die krassesten Fähigkeiten, weshalb ich das hier gar nicht schlimm fand.

Die Welt der Elfen ist toll und ich möchte noch mehr über sie erfahren! Es gibt sogenannte Lost Cities, wie z.B. Atlantis. Außerdem gibt es Dinosaurier! Sophies Pflegefamilie in der Elfenwelt hat einfach eine Dino-Farm. Es gibt noch viele andere magische Kreaturen und viele „technische Spielzeuge“ in der Elfenwelt zu entdecken. Außerdem haben alle Elfen unterschiedliche Fähigkeiten, was ich auch cool fand. Das Worldbuidling hat mich einfach rundum überzeugt.
Die Nebencharaktere mochte ich auch alle. Dex, Sophies bester Freund, der sie immer unterstützt. Keefe und Fitz, beides potenzielle Love Interests von Sophie, die unterschiedlicher nicht sein könnten und beide Geheimnisse haben. Grady und Edaline, Sophies Pflegefamilie – eine tolle Found Family Situation!

Was ich etwas anstrengend fand, ist das Sophie sich ständig Wimpern ausgerupft hat – gab es kein anderes Verhalten, dass sie hätte machen können im Stress? Also das finde ich sehr beunruhigend, besonders weil Sophie es sehr oft macht.
Und in meinen Augen ist sie relativ schnell über die Zwangstrennung mit ihrer Familie der Menschenwelt hinweggekommen - sie ist erst 12, aber dafür sehr gefasst und wenig emotional. Also ich hätte das mit 12 nicht so schnell weggesteckt.

Außerdem mangelt es der Geschichte an Diversität, weil alle Elfen blond und Weiß sind – die Maßstäbe an Diversität in 2012 waren andere; aber ich bin gespannt ob in den neueren Bänden irgendwie Diversität eingebunden wird und wollte es einfach angemerkt haben.

Die Geschichte ist die ganze Zeit spannend und unterhaltsam; am Ende überschlagen sich die Ereignisse und es passieren viele sehr außergewöhnliche Sachen – fast schon zu außergewöhnlich.

Aber ich hatte doch großen Spaß beim Lesen des Buches, und es ist in meinen Augen wirklich ein Buch für alle Altersgruppen. Ich vergebe 4,5 Sterne und freue mich darauf, die Reihe in Zukunft weiterzulesen (die hoffentlich weiter übersetzt wird)!