Vergnüglich und doch mit ernstem Unterton
Mein Gott Walter, der Untertitel zu Andreas Izquierdo „Kein guter Mann“ spricht Bände, denn einiges, was sich hier aneinanderreiht, könnte Walter, Hauptprotagonist des Buchs, positiver beeinflussen – wenn er nur wollte. Stattdessen beharrt er auf starren Regeln und vergisst, dass deren Umsetzung zwar richtig und gut ist, aber auch oft von Zwischenmenschlichem beeinflusst wird. Weil eben nicht alles geradlinig verläuft und es schlussendlich wichtiger ist, sich um Gefühle, Menschen, die einem wichtig sind und Dinge, die einem wichtig sind, zu kümmern.
Izquierdo schreibt bildhaft und locker, lässt einen mühelos durch die Geschichte und die bergische Landschaft gleiten. Die durchaus ernsten Töne, wie Einsamkeit, Familienzwist, Gewalt in Beziehungen webt der Autor ein in diese Leichtigkeit, ohne ihre Ernsthaftigkeit zu gefährden.