Wilde Mischung

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Es gibt in dem Buch einiges zu entdecken, aber das Buch bietet keine Überraschungen. Es ist solide gemacht, nett gezeichnet, hat viel Text mit entsprechender (lückenhafter) Informationsfülle.

Warum sich das Duo Andrea Weller-Essers und Sandra Kissling, die die Bilder gezeichnet hat, sich einen Bär als Held ausgesucht hat, erschließt sich mir nicht. Da wird den Kindern Wissen über eine Art vermittelt, die nicht bei uns vertreten ist. Warum nicht über den Wolf informieren? Oder den Waschbär, der als invasive Art niedlich ist und eine Menge Schaden verursacht.

Beim Kaninchen-Buch sieht die Sache anders aus. Da erscheint mir die Informationsfülle durchaus nachvollziehbar, wenn auch die Schattenseiten eines Kaninchenvorkommens nicht erwähnt wird (Unterhöhlung von Deichen, um ein Beispiel zu nennen). Auch dass das (Europäische) Wildkaninchen-Vorkommen zurückgeht, also als bedrohte Art eingestuft wird. (Wer hätte das gedacht?)

Diese Bücher sind, wie viele andere Kinderbücher auch, eine wilde Mischung aus Information und Verniedlichung. Nichts gegen niedliche Bücher, ich selbst finde sie auch süß, aber wenn man Kindern spielerisch etwas beibringen möchte, sollte man wenigstens die korrekten Begriffe verwenden, z. B. leben Kaninchen in Kolonien.

Ein bisschen wirkt dieses Buch (Bücher), als ob es sich nicht entscheiden könne, was es nun sein möchte. Unterhaltung oder Informationsquelle? Natürlich geht beides. Schön wäre dabei, wenn die korrekten Begriffe verwendet worden wären. Ein Kaninchenpapa heißt tatsächlich Rammler. Das Weibchen Zibbe oder Häsin.