Leise erzählt, tief berührt: Ein Kinderbuch, das bleibt

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wortteufel Avatar

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Selten hat mich ein Kinderbuch so tief berührt wie „Kinder von fern“. Mehrfach musste ich beim Lesen innehalten, obwohl der Text leicht zugänglich ist. Vielleicht gerade deshalb trifft er so unmittelbar. Ohne Effekthascherei, ohne unnötiges Dramatisieren erzählt das Buch von Flucht, Verlust und Hoffnung – und schafft es dabei, den Blick der Kinder einzunehmen, ohne ihre Erlebnisse zu verharmlosen.

Die Auswahl der Geschichten, mit Kindern aus Syrien und Afghanistan, wirkt stimmig und reflektiert die Realität, in der wir leben – gerade jetzt, wo Diskussionen über Rückführungen nach Afghanistan wieder laut werden. Dieses Buch zeigt, was hinter dem Wort „Flucht“ steht: Gesichter, Träume, Ängste und Hoffnungen.

Der Aufbau ist durchdacht, die Geschichten sind so erzählt, dass Kinder sie verstehen können und gleichzeitig Respekt für das Erlebte spüren. „Kinder von fern“ leistet leise, aber eindrücklich Aufklärungsarbeit, ohne je den Zeigefinger zu heben. Ein wichtiges Buch, das Empathie weckt und den Blick weitet – nicht nur für Kinder, sondern auch für uns Erwachsene.