Auf dem Weg in eine neue Zeit

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enzian Avatar

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Die Erzählung beginnt im Jahr 1898 in einem kleinen Dorf in der Nähe von Berlin. Die Schwestern Emma und Marlene leben in bitter Armut und verlieren ihre Mutter. Beide wachsen zusammen in einem Waisenhaus auf, das sie im Juli 1911 verlassen, um in der Kinderklinik Weißensee eine Ausbildung als Krankenschwestern zu beginnen. Sie sind die einzigen Waisen unter den Lernschwestern und haben es nicht leicht, da Oberin Polsfuß die beiden besonders streng überwacht. Aber auch andere Krankenschwestern machen ihnen das Leben schwer. Während sich die ruhige Emma fügt, reicht ihrer Schwester Marlene die Ausbildung als Kinderpflegerin längst nicht mehr. Angeregt durch den Assistenzarzt Maximilian von Weilert beginnt sie Medizinbücher zu lesen und träumt davon, Ärztin zu werden. Tatsächlich gelingt es den Schwestern, Kinderleben zu retten. Werden beide auch die große Liebe finden?

Antonia Blum hat mit "Kinderklinik Weißensee" einen sehr emotionalen und unterhaltsamen Auftakt ihres Zweiteilers vorgelegt. Die Autorin schildert einfühlsam und historisch fundiert die Geschichte der Schwestern Emma und Marlene. Sie beschreibt ihren Weg aus dem Waisenhaus in die Kinderklinik Weißensee, wo beide ihre Laufbahn als Kinderkrankenschwestern beginnen. Durch die flüssige Erzählweise der Autorin dürfen die Leser die beiden Schwestern auf ihrem Weg begleiten und sehr viel über ihre Gefühle erfahren. Zugleich lässt Antonia Blum den historischen Hintergrund des deutschen Kaiserreiches mit seinen strengen gesellschaftlichen Normen und dem Standesdünkel in die Handlung einfließen. Auch das Leben in der Kinderklinik und den Kampf um Gesundheit und Leben der kleinen Patienten erleben die Leser hautnah mit. Die Charaktere der Protagonisten sind sehr lebendig dargestellt, besonders haben mich Emma und Marlene überzeugt. Ich vergebe für den fesselnden Roman fünf Sterne und spreche eine Kaufempfehlung aus.