Eine bewegende und angenehm zu lesende Geschichte!

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Der Roman "Kinderklinik Weißensee: Zeit der Wunder" von Antonia Blum hat mir ausgesprochen gut gefallen!

In dem Roman geht es um die beiden Waisenschwestern Marlene und Emma Lindow, die als Lernschwestern in der damals fortschrittlichen Kinderklinik Weißensee im Jahre 1911 einen neuen Lebensabschnitt beginnen. Das zunächst unzertrennliche Schwesternverhältnis der beiden Protagonistinnen wird schnell durch ihre Mitstreiterinnen, Liebesbeziehungen und auch die Wissbegierde von Marlene auf die Probe gestellt. Aufgrund des sehr angenehm und schnell zu lesenden Textes und den authentisch beschriebenen Charakteren hatte ich das Gefühl, mich auf eine Zeitreise in das letzte Jahrhundert im Kontext des Kaiserreiches und der Vorkriegszeit begeben und die beiden Schwestern auf ihrem Weg mit diversen Hindernissen wie Standesdünkel, Vorurteilen, Zucht und Ordnung, Hoffnung um die Gesundheit der kleinen Patienten sowie klassischen Geschlechterrollen begleitet zu haben. Ich wollte das Buch zweitweise kaum aus der Hand legen und war gespannt, nebenbei mehr über die Geschichte der Kinderklinik und der Medizin zu erfahren.

Ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Band und würde gerne bei Gelegenheit die Ruinen der ehemaligen Kinderklinik besichtigen und somit einen inzwischen fast vergessenen Ort Berlins aus einer weiteren Perspektive kennenlernen!