Emotional, entspannend und gut recherchiert!

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svettusch Avatar

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Eigentlich lese ich historische Romane, vor allem solche mit medizinischem Hintergrund, eher selten, weshalb mich "Kinderklinik Weißensee" umso positiver überrascht hat. Der Roman schafft es, gleichzeitig gemütliche Lesestunden zu bieten, während gleichzeitig nie Langeweile aufkommt.

Worum geht es? Die Schwestern Marlene und Emma Lindow werden früh Waisen, bekommen aber unverhofft die Chance, zu Krankenschwestern an der Kinderklinik Weißensee ausgebildet zu werden. Dabei bereiten ihnen ihre Klassenunterschiede recht bald Probleme, die es ein ums andere Mal zu überwinden gilt ...

Marlene und Emma sind dabei charakterlich recht unterschiedlich, beide eint jedoch ihr Gerechtigkeitsempfinden und ihre Ehrlichkeit. Während Emma, die die eher ruhigere, schüchterne der beiden darstellt, in ihrer Rolle als Kinderkrankenschwester voll aufgeht, strebt Wildfang Marlene bald größere Ziele an: Sie möchte Kinderkrankenschwester werden. Überwiegend verfolgt der also abwechselnd eine der beiden Schwestern, doch auch andere Nebencharaktere kommen zu Wort, was dem Buch Abwechslung gibt und die Beweggründe einiger Charaktere besser verstehen lässt, obwohl Marie-Luise allen voran durchweg eine relativ einseitige Antagonisten bleibt, was der Spannung aber keinen Abbruch bekommt - so wünscht man sich nur noch mehr, dass Marlene bekommt, was ihr zusteht.

Der Schreibstil ist locker und einnehmend, sodass die Geschichte schnell vorankommt. Hatte ich zu Beginn noch vermutet, vieles vorhersehen zu können, wurde ich vor allem zum Ende hin von der einen oder anderen Wendung noch überrascht - ein großer Pluspunkt.

Alles in allem ein wirklich tolles Buch, dass entspannte Lesestunden verspricht.