Schöne und leichte Lektüre ohne viel Tiefgang

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abenteuerpiratin Avatar

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Marlene – Lene – und ihre Schwester Emma haben es geschafft: Sie haben ihr Abitur gemeistert und können das Waisenheim, in dem sie aufgewachsen sind, verlassen, um in der neueröffneten Kinderklinik Weißensee die Ausbildung zur Kinderpflegerin zu beginnen. Ob sie es schaffen, sich gegen die Töchter aus gutem Hause durchzusetzen? Können sie mit ihrer Neugier, ihrem Wissensdurst und ihrer Leidenschaft die Ausbildung meistern? Und dann sind da ja auch noch Tomasz, der lustige Milchbauer, und Dr. von Weilert, der von Marlene sehr beeindruckt scheint.

Endlich mal wieder ein historischer Roman! Gerade, wenn ich mich emotional und mental nicht so stark auf eine Geschichte oder Welt einlassen kann, lese ich gerne mal „zwischendurch“ einen historischen Roman.

Das Buch bietet einen interessanten Einblick in die Pädiatrie des frühen 20ten Jahrhunderts und gerade die Passagen über die Ausbildung zur Kinderpflegerin fand ich spannend.

Die Protagonist:innen sind angenehm und sympathisch, leider habe ich nur wenig Zugang zu ihnen gefunden. Ihre Persönlichkeiten waren sehr oberflächlich gehalten, auch die Lebensgeschichten der unterschiedlichen Charaktere und die Anspielungen auf den vergangenen und nahenden Krieg wurden nur sehr wenig aufgegriffen.

Der Schreibstil war sehr angenehm, es wurde nicht mit medizinischen Fachbegriffen um sich geworfen, dennoch konnte man mit Lene und Emma „mitlernen“ und einige interessante medizinische Diskurse verfolgen.

Die Geschichte tröpfelte so vor sich hin und es gab natürlich auch eine romantische Nebenstory. Einige historische Aspekte wurden gut integriert, um ein paar gesellschaftliche Kontexte zu geben. Insgesamt eine nette Lektüre, die aber nicht sehr in die Tiefe geht und auch keine große Spannung aufbaut.

Eine schöne und leichte Sommerlektüre, wenn man sich für das Thema der Kindergesundheit begeistern kann.