Wunderbares Buch, das zu Herzen geht

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vo.nicole Avatar

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Der erste Band der Kinderklinik Weißensee der Autorin Antonia Blum erzählt von zwei mutigen Schwestern, die vielen Widerständen trotzen, die erste Liebe entdecken und gemeinsam erwachsen werden.

Die Waisenschwestern Marlene und Emma Lindow machen eine Ausbildung zur Krankenschwester an der Kinderklinik Weißensee. Während Marlene sich in den Assistenzarzt Maximilian von Weilert verliebt und von einer Karriere als Kinderärztin träumt, geht ihre Schwester Emma in der Kinderpflege auf und nähert sich dem Melker Tomasz an. Ein folgenreicher Zwischenfall lässt die Träume der beiden Schwestern beinahe zerplatzen.

Die Geschichte spielt im Jahr 1911 in Berlin, im Ortsteil Weißensee. Die Geschichte ist fiktiv, aber hat historische Bezüge zur Kinderklinik Weißensee und auch einige Charaktere entsprechen historischen Vorbildern. Die Autorin beschreibt dabei authentisch die politische und gesellschaftliche Situation zu Beginn des 20. Jahrhunderts im deutschen Kaiserreich.

Antonia Blum hat so ein Buch geschaffen, dass die Leser*innen in die damalige Zeit entführt und spannende Einblicke bietet. Die Schwestern Marlene und Emma wachsen einem dabei im Laufe des Buches sehr ans Herz. Auch die anderen Persönlichkeiten werden mit viel Liebe zum Detail charakterisiert – sei es die strenge, aber doch gutherzige Oberin Hanny Polsfuß, Elevin Clarissa oder der sehr charmante Maximilian von Weilert. Der Schreibstil der Autorin ist dabei sehr flüssig zu lesen, was durch die Perspektivwechsel im Buch, sowie die kurzen Kapitel noch einmal unterstützt wird. Die Spannung des Buches bleibt so durchgehend erhalten und endet in einem ergreifenden Finale, das Lust auf mehr macht.

Alles in allem war dieses Buch ein Highlight in meinem Lesejahr 2020 und ich freue mich schon auf Teil 2 der Kinderklinik Weißensee, der im September kommenden Jahres veröffentlicht wird. Vor allem für Leser*innern mit Interesse an bewegenden Geschichten mit historischen Bezügen lege ich dieses Buch ans Herz.