Die Verschwörung beginnt - langsam...

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In Kindoms of Smoke treffen wir auf fünf unterschiedliche Charaktere, die in ihrer bunten Mischung alle Interessenbereiche abdecken sollten. Eine Prinzessin, einen Leibgardisten, einen Diener, einen Dieb und eine Dämonenjägerin. Sie alle sind auf der ganzen Welt verteilt, werden vorangetrieben aus diversen Gründen und werden am Ende vom Schicksal zusammen. Das gepaart mit Krieg der drei großen Königreiche und dem mysteriösen und verbotenen Dämonenrauch, klingt sehr spannend.

Die Leseprobe war es auch, wobei sie mich durch ihre brutale und zeitgemäße Art angenehm überrasche. Man wird direkt in das Geschehen einer Hinrichtung rein geschmissen, die man aus der Sicht von Catherine, der Prinzessin verfolgen. Was um so prägnanter ist, weil Frauen in diesem Buch nicht den gleichen Stellenwert wie Männer haben. Leider konnte mich die Geschichte über den Anfang hinaus nicht von sich überzeugen. Durch den magischen Effekt des Dämonenrauchs und der unterschiedlichen Charaktere hätte ich eine spannendere Story erwartet.

Die Geschichte plätschert für mich so dahin, alle Handlungsstränge sind vorhersehbar und obwohl sich alle Charaktere voneinander unterscheiden, konnte ich mit keinem mitfühlen. Ihnen fehlte leider, so wie auch der Geschichte, an Tiefe. Die Ansichten der Charaktere sind sehr idealistisch gehalten und eher so gewollt, als gut für die Geschichte.

Das lag für mich noch nicht mal an den kurzweiligen Kapiteln, wo man schnell zum nächsten Protagonisten hüpft. Denn oft waren die Kapitel so aufgebaut, dass man zwar aus einer anderen Sicht, aber am selben Ort weiterlesen kann. Was mir sogar sehr zugesagt hatte. Bestimmt wird das Mysterium um die Dämonen und deren Rauch im zweiten Band vertieft und die Geschichte nimmt sicher Fahrt auf, wo alle Charaktere nun aufeinander getroffen sind, leider konnten mich die ersten fünfhundert Seiten nicht davon überzeugen weiter lesen zu müssen. Auch bleibt der Teaser auf dem Klappentext ‘Ihren Ländern droht Schlimmeres als der nahende Krieg und in ihren Händen ruht das Schicksal ihrer Welt.‘ leider unbeantwortet. Was sehr schade ist, denn Potenzial hätte diese Geschichte gehabt.

Dafür ist das Buch schön aufgemacht. Wie für Fantasy üblich, können wir den Weg der Helden auf der Karte verfolgen. Obwohl die Karte nicht überladen ist, fehlt dort der eine oder andere Ort. Auch wenn es keine Hauptstädte sind, so wäre doch noch genügend Platz gewesen sie einzufügen😉. Die Kapitel tragen nicht nur den Namen des Protagonisten als Überschrift, sondern für jeden Charakter auch noch ein passendes Symbol. Am Ende gibt es ein Verzeichnis über Orte und Namen, was ich persönlich nicht gebraucht habe (alles war gut verständlich), Lesern nach einer Pause aber zum Reinfinden helfen kann. Vor allem vor dem zweiten Band! Bei meinem Leseexemplar war ein weiterer Schutzumschlag dabei, der sich zu einer großen Karte aufklappen lässt, sowie eine Charakterkarte. Diese Aufmachung dürfen sich Verlage gerne für weitere Bücher merken, ändert leider nur nichts an meinem Leseeindruck.

Obwohl ich viel und gerne Jugendliteratur lese, ist dieses Buch meiner Meinung nach trotz der brachialen Szenen (man siehe sich die Altersfreigaben für Filme und Co an…) eher für jüngere Leser geeignet. Oder für Leser, die sich gerne berieseln und kaum überraschen lassen wollen. Denn eines war es ganz gewiss: trotz der Schwächen leicht zu verschlingen.