Ein Krieg und eine neue Liebe?

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ava_lon Avatar

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Inhalt
Eine epische Welt, die einen mit Haut und Haaren in den Bann zieht.
Prinzessin Catherine bereitet sich in Brigant auf ihre Hochzeit mit einem Mann vor, den sie nie getroffen hat.
Ambrose, dem Leibgardisten, der heimlich in die Prinzessin verliebt ist, droht unterdessen das Henkersschwert.
In Calidor ist der Diener March auf Rache an dem Mann aus, der für den Untergang seines Volkes verantwortlich ist.
Edyon wird in Pitoria von seiner unbekannten Vergangenheit eingeholt.
Und auf dem Nördlichen Plateau macht die junge Dämonenjägerin Tash eine mysteriöse Entdeckung.

Die Leben dieser fünf jungen Menschen werden untrennbar miteinander verknüpft. Ihren Ländern droht Schlimmeres als der nahende Krieg und in ihren Händen ruht das Schicksal ihrer Welt...

Cover
Das Cover ist sehr eindrucksvoll. Vor einem weißen Hintergrund befindet sich eine Burg / Schloss, welches das Königreich symbolisiert. Es ist von roten Rauchschwaden umgeben, dem Dämonenrauch. Das Buch hat zwei Schutzumschläge. Der äußere Schutzumschlag kann aufgeklappt werden und enthält ein großes Landkarten Poster.

Mein Eindruck
Die Geschichte ist klassisch in diesem Genre. Eine junge Prinzessin, die zu Gunsten des Königreichs verheiratet werden soll. Ein tyrannischer Vater der nach noch mehr Macht strebt und dabei seine Kinder wie Maschinen drillt und für seine Zwecke nutzt.
Eine Prinzessin die nach außen sich dem Willen des Vaters beugt und innerlich um ihre Position, ihren Platz im Leben kämpft. Zudem ist sie ein intelligentes Mädchen, welches früh gelernt hat sich mit den Gegebenheiten zu arrangieren und eigene Freiräume zu schaffen.
Diese Zutaten ergeben die Grundlage für die Geschichte von Catherine.
Neu hinzugekommen ist der Dämonenrauch.
Der Einstieg in die Geschichte ist grausam. Catherine wird verpflichtet einer Hinrichtung beizuwohnen. Die Verurteilte übermittelt ihr mit Hilfe der Gebärdensprache eine Botschaft, die Catherine zunächst eher verwirrt, als dass sie diese deuten kann.
Ein interessanter Aspekt hier ist die Gebärdensprache, die die Frauen entwickelt haben um sich, bei aller Unterdrückung und Erniedrigung durch die Männer, miteinander verständigen zu können. Es ist eine grausame Welt in der Catherine lebt. Die Frauen werden unterdrückt und ihres freien Willens beraubt. Die Männer dominieren diese Welt mit Dominanz und Brutalität.
Unter diesen Umständen können sich die Kinder nur in die eine oder andere Richtung entwickeln – sie werden zu Tätern oder Opfern. Für die Frauen ist es insofern eine Enklave, in denen sie ihre eigene Welt kreieren. Catherine hat trotz der sie umgebenden Brutalität Facetten entwickelt, die sie empathisch und auch lebenslustig wirken lassen. Durch ihre Intelligenz schafft sie es zudem sich mit Worten ausreichend Freiräume zu schaffen.
Der Schreibstil ist gut zu lesen und die einzelnen Abschnitte sind recht kurzgehalten. Es findet ein kontinuierlicher Perspektivwechsel statt. Obwohl Catherine und Ambrose die Hauptprotagonisten sind, werden zudem Tash, March und Edyon eingeführt.
Durch die Kürze der einzelnen Abschnitte, war ich häufig versucht einfach vor zu blättern, um den Haupterzählstrang der Geschichte von Catherine und Ambrose zu verfolgen. Die Geschichte rund um Edyon und March fand ich teilweise zu lang und für die Hauptstory zu nebensächlich. Dadurch das beide ebenfalls viel Raum eingenommen haben, wurde mein Lesefluss ständig unterbrochen. Nachdem ich nun das Buch ausgelesen habe, weiß ich, dass Edyon und March wahrscheinlich noch eine Rolle für die weiteren Bände spielen werden, allerdings fand ich diesen parallelen Erzählstrang im ersten Band zu umfangreich.
Tash die kleine Dämonenjägerin war ein liebenswerter, aufgeweckter Charakter. Ihre Agilität war das Pendent zu der gemäßigten Art von Cathrine. Dies dürfte in der Fortsetzung interessant werden, wie sich beide gegenseitig bereichern werden. Ich hoffe es zumindest.

Fazit
Das Buch hat mich zwar trotz einiger Längen gut unterhalten; der Spannungsbogen wollte sich für mich allerdings nicht so richtig entfalten. Zwar haben die Charaktere interessante Seiten, konnten mich aber nicht zu 100 Prozent catchen. Es fehlte mir an Emotionalität, an Charisma und an unvorhersehbaren Wendungen. Ich fand die Umsetzung der Grundstory bislang nicht besonders kreativ. Besonders interessant fand ich den Dämonenrauch und dessen Möglichkeiten. Auch zu den Dämonen hätte ich gerne mehr erfahren.
Da ist aus meiner Sicht noch deutlich Luft nach oben. Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.
Ich danke dem Verlag für das Buch und der Möglichkeit es zu lesen und zu rezensieren.