Faszinierendes Worldbuilding, fünf spannende Protagonisten, nur leider insgesamt teilweise langatmig

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callie wonderwood Avatar

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Eine epische Welt, die einen mit Haut und Haaren in den Bann zieht
Prinzessin Catherine bereitet sich in Brigant auf ihre Hochzeit mit einem Mann vor, den sie nie getroffen hat.
Ambrose, dem Leibgardisten, der heimlich in die Prinzessin verliebt ist, droht unterdessen das Henkersschwert.
In Calidor ist der Diener March auf Rache an dem Mann aus, der für den Untergang seines Volkes verantwortlich ist.
Edyon wird in Pitoria von seiner unbekannten Vergangenheit eingeholt.
Und auf dem Nördlichen Plateau macht die junge Dämonenjägerin Tash eine mysteriöse Entdeckung.
Die Leben dieser fünf jungen Menschen werden untrennbar miteinander verknüpft. Ihren Ländern droht Schlimmeres als der nahende Krieg und in ihren Händen ruht das Schicksal ihrer Welt...
(Klappentext)


Ich mochte den Einstieg ganz gut, nach und nach lernt man als Leser die fünf verschiedenen Protagonisten kennen. Die Sichten von Catherine, Ambrose, Edyon, March und Tash wechseln mit jedem Kapitel und sie befinden sich oft an ganz unterschiedlichen Orten. Dadurch war das Geschehen super abwechslungsreich gemacht. Zum Teil haben die Charaktere von Anfang an der Geschichte miteinander zu tun, wie die Prinzessin und ihr Leibwächter, die heimlich ineinander verliebt sind. Dagegen treffen sich andere erst im Laufe des Buches - Begegnungen, die für manche lebensverändernd sind.
Zitat Ambrose : "Ambrose sah Catherine fast jeden Tag, während er vor ihren Gemächern Wache stand oder sie bei ihren Ausritten begleitete. Gelegentlich sprach er auch mit ihr. Ambrose liebte die Art, wie sie lächelte und lachte."
Mir waren die meisten Hauptcharaktere sympathisch, besonders Prinzessin Catherine, die mir anfangs so leid tat, weil sie in ihrem Leben gefangen ist, was sie total unglücklich macht und keine eigenen Entscheidungen treffen darf. Ich fand ihre Entwicklung gut und mochte auch die Liebesgeschichte mit Ambrose. Bei ihm hatte ich nur das Gefühl, dass er eher mehr im Hintergrund war und das fand ich schade. Für March steht seine Rache über allem und es ist ihm unfassbar wichtig Vergeltung für sein Volk zu erreichen. Dadurch wirkte er ein wenig herzlos und ich bin mit seinem Charakter nicht ganz so warm geworden. Mit zwölf Jahren ist Tash die Jüngste und jagt Dämonen, sie weiß genau, was sie will und ist auch schon mal frech. Edoyn kam ein wenig naiv rüber und gleichzeitig stiehlt er gelegentlich in Pitoria. Naive Charaktere mag ich eigentlich oft nicht, aber bei ihm war es okay.
Der Dämonenrausch spielt im Buch eine wichtige Rolle und das fand ich gelungen. Mich hat die Handlung insgesamt nicht komplett überzeugt, es ist noch Luft nach oben für den zweiten Teil. Sally Greens Schreibstil war angenehm zu lesen, bildlich geschrieben, nur war es leider nicht immer fesselnd und teilweise etwas langatmig.
Zitat Tash : "Tash hatte es gesehen, dass Dämonenland. [...] Um den Dämon herauszulocken, musste sie zuerst hinein - dorthin, wo sie nicht sein durfte, wo Menschen gewöhnlich nicht hingingen. Und die Dämonen würden sie töten, weil sie es gewagt hatte, in ihre Welt zu blicken, eine Welt, die brütend und blutig war."
Ziemlich spannend fand ich das Worldbuilding mit den einzelnen Königreichen und den Fantasy-Elementen, z.B. die Dämonenwelt mit der Tash zu tun hat. Im Buch gibt es auch eine Karte, was ein schönes Extra war.

Fazit :
Faszinierendes Wordbuilding, fünf spannende, ganz unterschiedliche Protagonisten, nur leider zum Teil langatmig.