Wenig Überraschungen, aber trotzdem eine super Geschichte

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claudias bücherhöhle Avatar

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Das Cover dieses Buches ist einfach nur der Hammer! Zum Glück ist nicht nur alles äußerer Schein, nein, der Inhalt war für mich auch recht überzeugend. Erzählt wird die Story in der dritten Person, abwechselnd aus der Sicht der fünf Protagonisten.

Am besten hat mir die sechzehnjährige Catherine gefallen. Sie ist eine starke und mutige junge Frau, die ihr Schicksal nicht nur annimmt, sondern auch das Beste daraus macht. Sie verfolgt eine tolle Taktik, die am Ende aufgeht. Und all dies ohne böse oder gar niederträchtig zu sein. Ganz im Gegensatz zu ihrem Vater und ihrem Bruder Boris. Vor diesen beiden muss man sich in Acht nehmen …
Ambrose ist Catherines Leibgardist und ein super Charakter. Ihn mochte ich ebenfalls sehr gerne. Ihm stoßen im Laufe der Geschichte tragische Dinge zu, die auch mich beim Lesen sehr erschütterten.
Tash ist die Jüngste unter den Figuren und gefiel mir auch recht gut. Sie hat eine Vorliebe für schöne Stiefel, was ich witzig fand. Ihr Gefährte ist Gravell und zusammen sind sie auf der Jagd nach Dämonen und dem berüchtigten Dämonenrauch.
March ist ein Dienstbote und lässt sich – meiner Meinung nach – viel zu sehr von seinen Mitmenschen unterdrücken.
Und dann gibt es noch Edyon, von dem ich ein ganz anderes Bild vor Augen hatte. Ihn fand ich zu verweichlicht und nicht recht positioniert. Gefiel mir nicht so gut.
Prinz Tzsayn war neben Catherine mein Highlight-Protagonist. Er ist sarkastisch und ganz anders, als am Anfang gedacht. Richtig, richtig klasse!

Sally Green hat einen richtig guten Start ihrer Reihe hingelegt. Die Karte des Landes im Buchdeckel vorne und hinten sorgte für eine gute Orientierung, das angehängte Orts- und Personenregister am Ende des Buches ebenfalls. Obwohl man dieses erst nach einem guten Einstieg in die Geschichte lesen sollte, weil dort schon einige Beziehungen untereinander aufgeführt werden. Die Autorin hat durch ihre präzisen und relativ knappen Beschreibungen ihre interessant gemischte Welt lebendig werden lassen. Ihr Schreibstil lässt sich flüssig und schnell lesen – die über 500 Seiten waren im Nu ausgelesen. Die Charaktere sind gut beschrieben und wirken authentisch, ich habe meine Lieblinge durchaus schnell gefunden. In der Geschichte geht es unter anderem um die Unterdrückung der Frau und arrangierte Ehen. Nichts Neues, aber teilweise erschütterten mich die Ansichten und Handlungen der Männer zutiefst. Ebenso die Grausamkeiten und Demütigungen verschiedener Figuren … Es gibt wenig Überraschungen in dieser Geschichte, vieles läuft relativ glatt und man hat kaum die Chance, etwas zu enträtseln. Fand ich etwas schade. Ebenso ist der Spannungsbogen hauptsächlich auf den letzten 100 Seiten vorhanden. Das Ende ist absolut fies, endet die Story doch quasi mittendrin. Wann es die Fortsetzung auf Deutsch geben wird, ist mir leider nicht bekannt, aber die Wartezeit wird auf jeden Fall hart.