Der King of Cool ist wieder da

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Er ist einer der besten amerikanischen Thrillerautoren der Gegenwart: Don Winslow. Nach einem Mafiaepos (Tage der Toten), einer Brandthriller (Die Sprache des Feuers) und anderen herausragenden Romanen geht er nun ein Stück zurück in der Zeit und erzählt die Vorgeschichte zum mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichneten "Zeit des Zorns".
Wie von Winslow gewohnt ist die Sprache stakkatohaft, minimalistisch und stets im Präsens gehalten. Dies mag zwar nicht jedermanns Geschmack sein, mir gefällt dieser skizzenhafte Schreibstil aber ausnehmend gut, vermittelt er doch auch ein Stück weit das Lebensgefühl der Beatnik-Generation der 60er Jahre.
Gelungen schafft er das Lebensgefühl der Kommune von Laguna Beach zu schildern, ohne dafür allzu viel Worte zu gebrauchen. Die einzelnen Charaktere werden mehr oder weniger eigentlich nur angerissen und bleiben Skizzen, doch ich hoffe, dass mit dem Fortschreiten des Buches einzelne Protagonisten noch mehr Tiefe erhalten und man sich eher mit ihnen identifizieren kann.
Der Aufstieg Johns vom Grem hin zu einem erfolgreichen Dealer wird von Winslow gewohnt lakonisch geschildert - ich bin auf jeden Fall gespannt, was da noch kommt. Wenn er der King of Cool dieses Tempo beibehält, könnte aus diesem Roman auf jeden Fall eine große Lektüre werden, auf die ich bereits jetzt unbändige Lust habe!