California Dreaming

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mia-w Avatar

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Ben, Chon und Ophelia betreiben einen schwunghaften Drogenhandel in Orange County, Kalifornien. Gerade das schwunghafte Element darin ruft die einschlägigen Kartelle auf den Plan - auf einmal finden sie sich in bedrohlichen Situationen wieder. An dieser Stelle schwenkt das Buch um auf eine Art Familienchronik - denn alle drei entstammen Familien, die bereits ihrerseits in den Drogenhandel verwickelt waren und die Verstrickungen ins mafiöse Umfeld erscheinen auf einmal als eine Art geerbtes Schicksal. Dabei schafft es der Autor, mühelos zwischen den einzelnen Zeitebenen hin und her zu springen und den Leser trotzdem immer bei der Stange zu halten. Auch die auf den ersten Blick eher ungewöhnlichen Schreibe des Autors fand ich sehr sympathisch und gelungen. Besonders hervorzuheben ist jedoch Winslows Fähigkeit, eine Familiensaga vor dem geistigen Auge des Lesers entstehen zu lassen, in der jeder einzelne Charakter seine Eigenheiten hat, sich dabei jedoch nicht zu sehr in Details zu verlieren.

Das Buch hat mich insgesamt großartig unterhalten - einziges Manko: Wenn man den furiosen Film "Blow" mit Johnny Depp gesehen hat, bietet "Kings of Cool" inhaltlich wenig Neues oder Überraschendes. Was man dem Roman jedoch schwerlich vorwerfen kann. Alles in allem 4 Sterne für einen unterhaltsamen und spannenden Gegenentwurf zum California Dreaming-Gefühl.