Don Winslow, Kings of Cool

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straßenprinzessin Avatar

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Der Titel ist das Motto und so liest man völlig lässig die Geschichte von Chon, Ben & O und ihren Kampf um ihr bestehen in der Kalifornischen Drogenszene.

 

Aber erst einmal zum Cover.

Die gesamte Buchgestaltung ist Schlicht, lässig und derbe Cool.

Das Cover ist, wie der Rest, im Hintergrund schwarz. Im Vordergrund steht oberhalb vom Cover der Autorenname „Don Winslow“ und im unteren Teil der Titel „ Kings of Cool“. Knapp über den Titel ist eine kleine alleinstehende Palme.

Die Buchrückseite hat statt einer Inhaltsangabe einen Spruch. Die Inhaltsangabe ist nach 2 - maligen umblättern im Buch zu finden.

Die Schrift sowie die Palme sind weiß und leicht erhöht.

Der Seitenschnitt ist komplett schwarz und bildet somit eine Einheit zum Cover und zur Rückseite.

Zu erwähnen wäre auch noch das er ein wenig abfärbt und deutlich nach Farbe riecht, was das Lesevergnügen allerdings nicht schmälert.

 

Bevor das erste Kapitel los geht ist ein Zitat aus „Adam Raised a Cain“ von Bruce Springsteen zu lesen. Danach geht es mit dem ersten Kapitel los, welches sich in Kalifornien, im Jahr 2005, abspielt. Man lernt Chon, Ben und O und ihren Lebensstil erstmals kennen.

Ben und Chon haben sich mit ihrem eigenen Gras Anbau, was den Namen „Saturday in the Park“ trägt - weil es sich beim Rauchen so wundervoll anfühlt, ein lukratives Geschäft aufgebaut. Doch es schwebt in Gefahr, denn rivalisierende “Geschäftsmänner“ wollen ihren, ihrer Meinung nach berechtigten, Anteil daran haben. Durch Verbindungen zu korrupten Amtsleuten ist es für sie ein Klacks ihren Willen durchzusetzen, doch Chon und Ben geben sich nicht so einfach geschlagen und entwerfen einen Plan der einige Risiken mit sich bringt.

Im weiteren Verlauf lernt man auch Doc und John kennen,die die “Gründungsväter“ der Drogenorganisation “The Association“ sind. Dieser Erzählstrang fängt im Jahr 1967 an und trägt ebenfalls ein Zitat.

Bei jedem Wechsel der Handlungsstränge folgt ein weiteres, für den Verlauf passendes, Zitat. Des Weiteren spielt die Handlung mit Chon, Ben und O immer im Jahr 2005, während die Handlung mit Doc & Co. nach oben hin steigt.

 

Sympathisch fand ich vor allem Chon und Ben sowie O.

Alle 3 zeichnen sich durch ihre Eigenheiten aus.

So hat Ben die Einstellung das Gewalt als Antwort auf Gewalt immer mehr und mehr Gewalt verursacht. Seine Pläne sind Humaner, er denkt langfristiger und das obwohl er in einer gefährlichen Branche arbeitet. Dadurch unterschätzt man ihn am Anfang doch das ist ein Fehler.

Chon glaubt das Frieden als Reaktion auf Gewalt immer mehr Gewalt fördert. Er reagiert schneller auf unangenehme Situationen und Tötet leichtfertiger. Nach einer schlechten Kindheit und einer schlecht verlaufenden Jugend geht er zur Armee, wird ein SEAL und kämpft gegen den Terrorismus in Afghanistan.

Er und Ben sind beste Freunde, Brüder, sie sind eine Familie aber Chon ist eindeutig der große Bruder.

Ebenfalls ist Chon der große Bruder für O.

O auch Ophelia genannt ist 19 Jahre jung und die meiste Zeit der Geschichte auf der Suche nach ihrem Vater. Ben und Chon sind ihre Familie, ihnen kann sie alles erzählen und mit ihnen verbringt sie auch die meiste Zeit. Das sie im Drogengeschäft mitmischt ging ziemlich unter, doch in einem vorherigen Buch verwaltete sie das Geld der Firma.

O ist sehr eigen, für ihre Mutter scheint sie so gar nichts übrig zu haben und auch sonst wirkt ihr Charakter noch sehr Naiv bzw. etwas kindlich. Dennoch weiß sie was sie will und vor allem was sie nicht will.

Alle 3 sind jung, gutaussehend und führen ein gefährliches aber erfolgreiches Leben. Und eins ist dabei immer klar, sie sind eine hervorragende Clique und eindeutig die KINGS OF COOL.

 

Der Schreibstil ich locker, lässig und Actionreich und somit ist die Story rasant zu lesen. Vor allem die Drehbuchartigen Kapitel in denen die Personen selbst, nicht wie in den anderen, zu Wort kommen. In den anderen Kapiteln, die die Mehrzahl ausmachen, gibt es einige Dialoge aber auch einen allwissenden Erzähler, der ab und zu seine eigenen Gedanken mit einbringt.

Die Kapitel selbst sind sehr kurz und somit Ideal um auch in Zeitarmen Momenten mal das Buch zu zücken und darin zu lesen. Des Weiteren sind die Situationen, die Momente und auch die Gegend Detailreich beschrieben, was einen noch einmal zusätzlich tief in die Geschichte eintauchen lässt.

Auch gibt es schon von den ersten Seiten an Momente zum Schmunzeln. Der Personenkreis ist groß, sehr groß doch die wichtigsten bleiben einem in Gedächtnis und die, die es nicht bleiben lassen sich Situationsbedingt ganz schnell wieder heraufbeschwören.

 

Dennoch würde ich „Kings of Cool“ nicht als Thriller sondern eher als einen sehr Lesenswerter Actionroman einstufen.

Bisher kannte ich Don Winslow nur von „Bobby Z“ doch auch „Kings of Cool“ hat mich definitiv überzeugt und somit werde ich nach weiteren Winslow Büchern Ausschau halten.