Familienbande

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anni1609 Avatar

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Inhalt:
Die drei Freunde O, Ben und Chon verbringen die meiste Zeit ihres Lebens zusammen. Sie erwirtschaften zusammen ihren Lebensunterhalt mit Verkäufen von Haschisch. Sie empfinden ihre Leben nicht in Gefahr, bis Ben ohne Vorwarnung verhaftet wird. Ab diesem Zeitpunkt wissen sie Bescheid über die Macht des Drogensystems und versuchen sich zu wehren. Aufgrund weiterer Ermittlungen geraten sie immer tiefer in die Schlingen von Verrat und Intrigen. Sie lernen die Hintermänner kennen und erleben sie manche Überraschungen. Allerdings scheint ihnen vor allem Eines weit entfernt: sie werden nicht aufgeben, sondern sich wehren!

Beurteilung:
Don Winslow hat eine außergewöhnliche Art zu Schreiben. Zu Beginn hatte ich Probleme mich an den Schreibstil zu gewöhnen, diese hielten allerdings nur kurz an. Seine Schreibweise möchte ich als rasant beschreiben. Passend dazu verwendet er meist kurze Kapitel, die häufig kürzer als eine Buchseite sind und schreibt überwiegend in kurzen Sätzen. Durch die Schreibweise des Autors macht die Handlung des öfteren einen leicht gehetzten Eindruck. Der Inhalt ist sehr kurzweilig und die Handlung vergeht wie im Fluge. Ich habe die kurzen Kapitel sehr geschätzt, da für den Leser Pausen leicht möglich sind. Durch die Schnelligkeit der Geschehnisse wird für den Leser eine große Spannung aufgebaut und es fällt schwer, den Roman wieder beiseite zu legen.
Die Handlung spielt sich in Laguna Beach ab. An diesem traumhaften Ort, mit wunderbarem Strand, dealen ein Großteil der Menschen mit Drogen unterschiedlichster Art und Weise.
Don Winslow stellt die drei Freunde, O, Ben und Chon in den Vordergrund. Sie sind jung und verdienen ihr Geld mit dem Verkauf von selbst angebautem Haschisch. Bezüglich ihrer genetischen Wurzeln tappen sie zu Beginn des Buches noch im Dunkeln. Im Laufe der Handlung wird ihnen allerdings Vieles klar und sie sind ihren Eltern ähnlicher als sie es sich wünschen.
Der Autor hat seinen Roman in der 3. Person geschrieben, weshalb der Leser stetig mit Perspektivenwechseln konfrontiert wird. Dadurch gibt es von Beginn an viele Informationen, die es zu ordnen gilt. Darüber hinaus verwendet Winslow während der Handlung Zeitsprünge. Die Handlung beginnt 2005 in Laguna Beach. Anschließend beschreibt der Autor das Leben in Laguna Beach im Jahr 1976. Zu Beginn kann der Leser noch kaum Parallelen zwischen den beiden verschiedenen Handlungssträngen herstellen. Mit der Zunahme an Informationen werden die Verbindungen zwischen beiden Handlungen deutlicher und zum Ende des Romans eröffnet sich dem Leser das komplette Verständnis.
Winslow schreibt leicht verständlich, überwiegend in Umgangssprache, ab und zu auch abgehakt. Seine Sätze sind vor allem sehr kurz gehalten. Die Dialoge sind in Druckschrift verfasst und setzen sich somit vom übrigen Text ab.
Während der Handlung kommt es häufiger zu überraschenden Wendungen, die für den Leser nicht vorhersehbar waren. Das Ende ist offen gehalten. Einer Fortsetzung mit den 3 Hauptcharakteren ist durchaus denkbar.
Die äußere Erscheinung des Romans ist grandios. Der Roman liegt mir in Gebundener Ausgabe vor. Die Außenseiten sind durchweg schwarz, nur der Titel und Autorenname sind in weißen Druckbuchstaben. Auf der Rückseite befindet sich, ebenfalls in weißen Buchstaben, die knappste Inhaltsangabe, die ich je gesehen habe. Besonders hervorzuheben sind die Seitenränder, die ebenfalls schwarz eingefärbt sind. Das Design des Romans ist zu 100% auf den Inhalt abgestimmt. Am Ende des Romans befindet sich noch eine kurze Information über den Autor und seine weiteren Bücher.

Fazit:
„Kings of Cool“ von Don Winslow hat mich in seinen Bann gezogen. Zu Beginn dachte ich, dass mir das Einfinden in die Handlung sehr schwer fallen würde. Die Bedenken waren allerdings unnötig, da ich mich sehr schnell an den ungewöhnlichen Schreibstil von Don Winslow gewöhnen konnte. Obwohl ich keines seiner vorherigen Bücher gelesen habe, auch nicht „Zeit des Zorns“, in dem es bereits um O, Ben und Chon ging, konnte ich kein Informationsdefizit zum Verständnis der Handlung feststellen.
Der Roman ist sehr schnell und flüssig zu lesen. Die Spannung hat mich im Bann gehalten, so dass ich das Buch kaum wieder weglegen konnte.
Sehr empfehlenswert!