Hetzjagd durch den Drogensumpf Kaliforniens

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nicigirl85 Avatar

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Bevor ich überhaupt etwas zu dem Inhalt des Romans sagen kann, muss ich erst einmal dessen klasse Gestaltung loben, denn so etwas Tolles habe ich nie zuvor in den Händen gehalten. Das Buch ist inklusive Buchschnitt komplett in schwarz gehalten, so dass es auf den ersten Blick gar nicht aussieht wie ein Buch. Während die schwarze Oberfläche matt gehalten ist (und sich wie Gummi anfühlt), ist die aufgedruckte weiße Schrift leicht erhöht und glatt. Das Hardcover hat mal keinen runden Buchrücken, sondern ist gerade, was ich so auch noch nie gesehen habe bei einem gebundenen Buch. Man geht bei dem Schmuckstück also eh schon mal mit einer gewissen Ehrfurcht an das Lesen heran.

„Kings of Cool“ ist das erste Buch, das ich je von Winslow gelesen habe und es wird bestimmt nicht mein letztes sein. Wieso erfahrt ihr jetzt.

Ben, Chon und O sind beste Freunde und das blühende Leben in Kalifornien. Sie sind erfolgreich, haben jede Menge Kohle und sehen dabei auch noch verdammt gut aus. Doch ein Problem gibt es da: sie leben gefährlich, denn sie verdienen ihr Geld nicht mit Immobilien, Versicherungen, Schmuck oder sonst was, sondern mit erstklassigem Marihuana. Und dieses lukrative Geschäft möchte ihnen alsbald jemand doch sehr verderben. Denn da wären nicht nur die Mafia oder korrupte Polizisten, die etwas von dem Kuchen ab haben wollen, nein selbst die eigenen Eltern könnten zu Gegnern werden. Aber wie?

Winslow schreibt so völlig anders als ich es von anderen Autoren kenne. Die Kapitel sind im Schnitt recht kurz, teilweise bestehen sie nur aus einem Satz. Durch die Kapitel wird auch immer wieder zu einem anderen Geschehen und / oder Personen gewechselt, d.h. mal begleiten wir ein Geschehen oder eine Person über mehrere Kapitel, es kann aber auch passieren, dass ein Ereignis angeschnitten wird und erst 10 Kapitel oder mehr weiter gesponnen wird. Der Leser muss stets sehr aufpassen, dass ihm keine Information entgeht. Das Geschehen spielt auf zwei Zeitsträngen. Zum einen befinden wir uns im Jahre 2005 bei Ben und seinen Freunden, zum anderen ab 1967 bis in die 80er und 90er Jahre hinein und begleiten dort die Generation vor Ben und Co. Die bevorzugte Sprache ist eher vulgär gehalten, aber was erwartet man auch schon vom Drogenmilieu? Der Autor schafft Charaktere, die einen trotz ihrer kriminellen Energien nicht unsympathisch erscheinen. Man fiebert regelrecht mit, ob die drei es schaffen werden, dem großen Bösen zu entkommen…

Der Leser wird durch die Erzählweise des Autors regelrecht durch das Buch gejagt, man kann einfach nicht aufhören zu lesen. Zudem ist man nicht nur gespannt, wer alles überleben wird, denn es gibt auch komische Szenen, die den Leser zum Schmunzeln bringen.

Fazit: Ein rundum gelungener Thriller über eine harte, raue Welt. Dieses Buch zählt eindeutig zu denen, die man einfach gelesen haben muss, weshalb ich meine absolute Leseempfehlung ausspreche. Ich bin begeistert!