The next generation

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c-bird Avatar

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Laguna Beach, Kalifornien, 2005. Ben, Chon und O sind beste Freunde und zusammen ein super Team. Sie sind jung, sehen gut aus, sind erfolgreich und reich. Ihr Geschäft: der Vertrieb von erstklassigem Marihuana und das im großen Stil. Doch Erfolg macht neidisch und als die Drogenmafia und auch korrupte Cops ein Stück vom Kuchen abhaben wollen, tut sich ein Problem auf. Chon, eher der gewalttätiger Part des Teams, ist leider mal wieder zu einem Auslandseinsatz in Afghanistan und so sucht Ben, der ruhigere Typ, eine clevere Lösung. Leider nicht clever genug...

Zeitsprung: Laguna Beach, Kalifornien 1967. Es ist die Zeit der Surfer, die große Hippie-Ära und auch die Zeit, um erst ein bisschen Dope zu zu verticken, um dann später das ganz große Geschäft daraus zu machen. Der 14jährige John McAllister lernt hier den "Doc" kennen. Er ist wie ein Vater für ihn und gemeinsam bauen sie ein Drogengeschäft auf, das seinesgleichen sucht.

Die Geschichte springt ständig zwischen den zwei Zeitebenen hin und her, dem "Heute" (2005) und dem Beginn 1967 und den Jahren danach. Nach und nach erfährt man, wie alles begann und inwieweit die Geschichte Bens, Chos und Os mit der Geschichte der vorherigen Generation verwoben ist.
Die Kapitel sind teilweise extrem kurz gehalten, 305 Kapitel auf 349 Seiten sprechen da wohl für sich. Die Sprache des Buches ist eine vollkommen andere, als man normalerweise gewohnt ist. Winslow hat einen ganz besonderen Erzählstil. Oft sind es kurze, abgehackte Sätze, die Sprache hart. Manches Kapitel besteht nur aus einem Satz. Auch eine gewisse Art von Sarkasmus findet sich an vielen Stellen. Winslow spielt mit den Worten wie kein Zweiter, herausgekommen ist fast ein Epos an die Zeit zwischen Ende der 60er und heute. Interessant auch, dass es „Gastauftritte“ von Charakteren aus anderen Büchern Winslows gibt: Bobby Z und Frankie Machine, zu deren Figur es jeweils ein eigenständiges Buch gibt, kommen aber nur kurz vor.

Ein ganz großes Plus an die äußere Gestaltung des Buches. Ich war total begeistert. Nicht nur der Einband ist schwarz, sondern auch die Seitenränder komplett schwarz eingefärbt. Der Titel sticht weiß ab und ist leicht erhaben. Wie ein kleines Schmuckkästchen kommt das Buch daher, so etwas Tolles hatte ich als Buch noch nie in der Hand.

Aber auch der Inhalt war für mich fünf Sterne wert. Man muss zwar die Sprache Winslows mögen, die Story selbst war aber äußerst spannend erzählt. Meine absolute Leseempfehlung!