Very cool indeed

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hybris Avatar

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Mein Leseeindruck hat mich mich nicht getäuscht: "Kings of Cool" ist gut, wenn nicht gar besser, als der Leseeindruck vermuten lässt. Der Stil des Autors ist ziemlich einzigartig. So kann ein Kapitel auch mal aus nur einem Satz bestehen. Dieser Stil passt jedoch gut zum Genre und perfekt zur Geschichte. Da ich keine Inhaltsangabe, sondern eine Rezension schreiben möchte, zitiere ich an dieser Stelle die Verlagsinfo:


"Don Winslows Meisterwerk: eine Saga von Verbrechen, Verrat und Familie. Am Strand ist das Paradies. Am Strand verlor Kalifornien seine Unschuld. Aussteiger, die in Versuchung gerieten. Lokalhelden und Träumer, die nicht genug bekommen konnten. Drogen, Gier, der Sündenfall. Es ist eine Geschichte, die weit zurückreicht, bis in die Sechziger, als in Laguna Beach Surfer und Hippies zusammentrafen und einen Pakt mit dem Teufel schlossen. Eine brutale, majestätische, atemberaubende Geschichte. Laguna Beach heute: Ben, Chon und O sind jung und sehen unverschämt gut aus, sie leben gefährlich und sind erfolgreich damit. Ihr Geschäft: erstklassiges Marihuana. Als korrupte Cops und rivalisierende Dealer mitverdienen wollen, wehren sie sich, planen ihren nächsten Zug. Sie sind klug, sie halten zusammen, doch ihr Spiel ist riskant, ihr Gegner übermächtig. Und noch ahnen sie nicht, dass ihr Schicksal unauflösbar mit der Vergangenheit ihrer eigenen Familien verknüpft ist. Dass sie die Sünden ihrer Eltern geerbt haben. Was folgt, ist ein blutiger Kampf der Generationen. "

Don Winslows Roman ist auch eine kleine Zeitreise und beleuchtet en passant die amerikanische Geschichte. Drogenkonsum oder das Dealen werden hierbei nicht verherrlicht; die Gesellschaftskritik kommt ohne den erhobenen Zeigefinger aus. Einen Seitenhieb auf den American Way of Life oder Pursuit of Happiness findet man auch im Roman. Bzw. einen Kommentar zu dem Mythen.

Die Figuren sind gut ausgearbeitet und nicht flach. Der Roman hat mich sehr gut unterhalten, nachdenklich gemacht. Allerdings kann ich mich auch für das Genre an sich erwärmen, was womöglich eine Voraussetzung für den Lesegenuss ist. Kritisieren muss ich aber die optische Aufmachung des Buches - was soll der schwarze Buchschnitt bringen ? Ein guter Roman hat derlei Chichi nicht nötig. Die Covergestaltung mit der prägnanten Schrift gefällt mit hingegen gut.

Außerdem denke ich, dass der Roman durch die deutsche Übersetzung einiges an "Dichte" verliert, obwohl mir die deutsche Übersetzung doch sehr solide zu sein scheint.

Mein Fazit: Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Daher vergebe ich guten Gewissens die Höchstpunktzahl.

Wer etwa die Serie "Breaking Bad" mag, dürfte "Kings of Cool" lieben!