Männerdomäne Polizei im London der 70er Jahre
London, 70er Jahre: Sergeant Paddy Breen und Temporary Detective Constable Tozer werden zu einem durch eine Gasexplosion zerstörtes Haus im schicken Vale gerufen. In der zerstörten Küche, in der ironischerweise nur der Gasherd noch intakt ist, finden sie die Leiche eines jungen Mannes, mit durchschnittener Kehle und gehäutet. Da das Haus mit einem Bulldozer eingerissen werden soll, müssen sich die beiden Polizisten beeilen, den Tatort zu sichten. So findet Bree den Schreibtisch im Arbeitszimmer durchsucht vor, kann einige Papiere retten. Auch das Schlafzimmer des Hauses ist interessant, wirkt exotisch und ist mit ausgewählten Kunstwerken bestückt. Im letzten Moment, bevor sich ein Gasbrand in der Küche entwickelt, können die beiden Kollegen das Haus verlassen - mit zerrissener Hose, zerstörtem Jackett und jeder Menge Laufmaschen in Tozers Strumpfhose. Doch Tozer nimmt es gelassen, schließlich hat sie gerade ihre Kündigung eingereicht und wird in vier Wochen den Hof der Familie im beschaulichen Devon übernehmen. Obwohl sie zu kontern weiß (sie trägt keine Uniform, da diese nicht zu ihrem Nagellack passt), ist ihr das Macho-Verhalten ihrer Kollegen zuwider. Ebenso gibt es für Frauen weniger interessante Aufgaben und noch weniger Karrieremöglichkeiten bei der Polizei. Noch nicht einmal das Fahren von Dienstfahrzeugen ist ihnen gestattet. Breen versucht zwar, sie zum Bleiben zu überreden und sie an die guten Zeiten zu erinnern, die sie geteilt haben, doch noch steht Tozers Entschluss fest. Wer ist der Tote aus reichem Hause? Aus welchen Grund wurde er gehäutet? Kann Bree Tozer überzeugen, bei der Polizei zu bleiben und weiteren Kolleginnen den Weg zu bereiten? Eine Zeitreise in das Swinging London mit Ermittlerarbeit ohne die heute bekannten technischen Finessen, in der es Frauen in einer Männerdomäne nicht leicht haben und das Rauchen noch als schick galt. Eine interessante Perspektive wird aufgezeigt, unterstützt durch kurze, chauvinistische Dialoge und starke Konter. Ein Tick Spannung hätten Kapitel 4 und 5 noch vertragen können. Erfährt man bereits etwas über den Toten in Kapitel 1 bis 3? Das coole 70ies-Cover mit einer Frau am Steuer eines Motorrades weist zwar nicht unbedingt auf einen Kriminalfall hin, wohl aber darauf, dass Frauen, wenn auch langsam, an ihrer Emanzipation arbeiten.