Ein tolles Hörerlebnis

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grizzlybärchen Avatar

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*Kurzmeinung*

Ein tolles Hörerlebnis, für erholsame Stunden zum Abschalten. Teilweise etwas überspitzt dargestellt, aber insgesamt sehr humorvoll gestaltet.



*Inhalt*

Kittys Leben läuft alles andere als rund. Ständig gerät sie in Schwierigkeiten, ihr Vater ist verschwunden und als wäre das noch nicht alles, kommt ihre Großmutter ausgerechnet an ihrem 15. Geburtstag mit einem Familiengeheimnis um die Ecke, das Kittys Leben komplett auf den Kopf stellt.

Eh sie sich‘s versieht, steckt Kitty in einer Welt, die von Fantasiegestalten, wie Gorgonen, Meerjungfrauen, Riesen und Elfen bevölkert wird. Und nicht zu vergessen, einem Jungen mit bernsteinfarbenen Augen, der es Kitty nicht unbedingt leichter macht ;).



*Meine Meinung*

Ich habe das Glück, dass ich sowohl zur Buch- als auch zur Hörbuchfassung etwas sagen kann, da ich mir die Leseprobe (die immerhin schon über 100 Seiten hat) zu Gemüte gezogen habe, den Rest habe ich mir als Hörbuch angehört. Beides hat seine Reize, aber im direkten Vergleich würde ich euch sogar das Hörbuch noch mehr empfehlen.



Gelesen wird es von Wolfgang Pampel, dem einen oder anderen vielleicht als die Synchronstimme von Harrison Ford bekannt. Er schafft es die Stimmung und den Witz, den das Buch innehat, perfekt einzufangen und an den Hörer weiterzugeben. Vor allem der Humor kann dadurch seine Wirkung erst richtig entfalten. Dafür eine kurze Erklärung: das Buch wird aus der Sicht von Sir Larry Oehl, einem Saluki, erzählt. Dieser hat die Geschichte miterlebt und erzählt sie uns nun aus der allwissenden Sicht. D.h. er macht häufig Anmerkungen, die aus der eigentlichen Handlung heraustreten, kommentiert bestimmte Entscheidungen oder … nun ja … stellt schon mal in Frage, was gerade gemacht wurde. ;) Das ist unglaublich witzig mitzuverfolgen und brachte mich das eine oder andere Mal sehr zum Schmunzeln. Besonders wirksam wird das aber erst durch die richtige Betonung beim Lesen. Diese muss man sich beim Buch dazudenken, hier im Hörbuch kommt es viel besser zur Geltung.

Manchmal kam es mir sogar wie der typische Märchenonkel vor, der im Sessel sitzt und vorliest, dabei vom Buch aufblickt und seine persönliche Meinung kundgibt. Das war schon sehr amüsant und beim Hören einfach total schön.



Die Geschichte an sich war sehr interessant. Sie ist vom Grundgedanken her nichts vollkommen Neues – eine Jugendliche, die erst sehr spät von ihrer Bestimmung erfährt und dann in eine besondere Schule gesteckt wird. Aber die vielen fantastischen Wesen, die eine Rolle in der Handlung bekommen und vor allem die Hauptidee, die den Leitfaden bildet, machen das Ganze unglaublich abwechslungsreich und somit spannend und lesens- bzw. hörenswert.



Die Charaktere hingegen sind schon ziemlich gewöhnungsbedürftig. Entweder man mag sie oder man kann sie nicht leiden. So oder so, man muss sich darauf einlassen wollen.

Die Figuren werden teilweise sehr überspitzt dargestellt.

Da hätten wir zum einen Kitty, unsere Hauptfigur. Sie schwankt zwischen teilweise erschreckend eingeschränkt im Denken und sprudelt nur so vor Ideen.

Mit ihr unterwegs: Nora. Die pingelige Einserschülerin, die immer wieder befürchtet, dass sich ein Ausrutscher sofort auf ihre Noten und damit auf ihre Karriere auswirkt. Was darf dabei nicht fehlen? Klar, der erhobene Zeigefinger, der auf jeden Fehler aufmerksam macht.

Das Trio komplett macht Glade. Der mysteriöse Junge mit den bernsteinfarbenen Augen. Mehr werde ich nicht zu ihm sagen, aber auch so dürfte alles klar sein ;).



Man sieht, die Charaktere sind nicht so sonderlich kreativ ausgereift, aber (und jetzt kommt ein fettes ABER): das macht es schon wieder amüsant. Gerade diese nahezu klischeehafte Beschreibung der Figuren brachte mich oft zum Lachen und wenn man es genau nimmt, können uns doch diese Figuren am meisten überraschen. Jeder erwartet bestimmte Handlungsweisen, aber was, wenn sie gerade dann etwas ganz anderes machen? Macht es das nicht noch viel interessanter?

Ich gebe zu, ich brauchte eine Weile, bis ich mich mit den Figuren angefreundet hatte. Vor allem Nora hätte ich gerne mal eine Ohrfeige gegeben (Entschuldigung!), aber sie alle entwickeln sich in der Geschichte so toll weiter, dass ich am Ende für jeden etwas übrig hatte.

Außerdem sollte man nicht vergessen, dass das Buch auch für jüngere Leser ab 12 gedacht ist und gerade sie sollten hier ihren Spaß haben.

Die bunte Vielfalt der Wesen und die immer neuen Ideen beflügeln zudem die Fantasie und schaffen es, uns für ein paar Stunden in eine andere Welt zu tragen.



*Fazit*

Ein humorvolles Buch, das die Fantasie von Jung und Alt beflügelt. Teilweise ist es etwas klischeehaft, aber insgesamt sorgt es für sehr unterhaltsame Lese- bzw. Hörstunden.