Sandra Öhl: Kitty Kathstone

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nanacookie Avatar

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Eigentlich ist heute Kitty Kathstone‘s fünfzehnter Geburtstag, doch Kitty hat sich mal wieder in Schwierigkeiten gebracht. Sie zieht diese anscheinend magisch an, obwohl sie sich doch nur für die Gerechtigkeit einsetzt. Als wäre das aber nicht schon schlimm genug, eröffnen ihr ihre Mutter und Großmutter dann auch noch ein gut gehütetes Familiengeheimnis, mit dem Kitty überhaupt nicht einverstanden ist. Für sie beginnt nun ein ganz neues Leben in einer ganz neuen Welt.

Zuerst möchte ich auf das Cover des Buches eingehen. Da es so schön und detailreich gestaltet ist, muss das einfach erwähnt werden. Die Symbole auf dem Buchdeckel harmonieren sehr gut mit dem dunklen Hintergrund und zudem fühlt sich der Einband sehr interessant und weich an.

Nun aber zum eigentlichen Buch. Internatsgeschichten mit außergewöhnlichen Personen sind schon lange nichts Neues mehr, aber die Autorin hat trotzdem ihre eigene, kleine Welt erschaffen und überzeugt den Leser daher trotzdem mit ihrer Idee.

Die Erzählperspektive ist interessant gewählt. Ein allwissender Erzähler, der die Geschichte rekonstruiert und im späteren Verlauf der Geschichte auch noch einen eigenen Auftritt hat. Anfangs ist es natürlich gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit entdeckt man den einen oder anderen Vorteil dieser Erzählweise. Zudem verleiht es dem Buch einen ganz eigenen Charme und Humor.

Die Charaktere bewegen sich zwischen dem gängigen Klischee und skurrilen Charakteren, die zusammen eine bunte Mischung ergeben. Viele Personen, die man vielleicht gerne näher kennengelernt hätte, haben leider nur kurze Auftritte. Kitty als Hauptprotagonist ist sympathisch, aber wirklich ‚nahe‘ kommt man ihr leider trotzdem nicht.

Die Story an sich braucht am Anfang etwas an Anlaufzeit bis man richtig drin ist, aber danach fühlt man sich richtig wohl in Kitty‘s Welt. Das einzige Negative – was auch zum Punktabzug geführt hat – war das verworrene und leicht verwirrende Ende. Man wurde aus dem Internatsgeschehen plötzlich herausgerissen und auf eine Achterbahn der merkwürdigen Begegnungen und Ereignisse gesetzt.

Da es sich um einen ersten Band handelt, muss man mit dem etwas offenen Ende und den unbeantworteten Fragen rechnen.

Zusammenfassend ist das Buch für Fantasy-Fans definitiv lesenswert. Am Ende hätte man noch feilen können.