Die Sechziger Jahre

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botte05 Avatar

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Nach einem schweren Sommergewitter, bei dem Ziegel vom Dach geweht wurden, ist es nötig, das Dach reparieren zu lassen. Zuerst muss aber der seinerzeit abgestellte und vergessene Krempel beiseite geräumt werden. Ein Karton hat die Regennässe nicht überlebt; voll mit Zeugnissen einer Kindheit und ganz unten die Agfa Clack.

1961, Markus, 14 ¾ Jahre alt, geht mit 5 Mark auf den Ostermarkt und setzt am Ende eines schönen Rummeltages von den letzten 4 Groschen 30 Pfennige für ein Los ein und gewinnt seinen ersten Fotoapparat, die Box 620 Agfa Clack. Sein erstes Foto wird ein „Erpresserfoto“ von seiner Schwester in „kompromittierender Umgebung“.

Anhand der Fundstücke und der alten Fotos fallen Markus heute vermeintlich vergessene Dinge wieder ein und es beginnt eine Reise in die Vergangenheit zur Wirtschaftswunderzeit.

Die LP ist zu kurz, um sagen zu können, wohin die Reise geht. Aus der Buchbeschreibung entnehme ich, dass Markus sich in Clarissa aus Apulien verlieben wird. Der Mauerbau spiegelt sich – dank Oma – im eigenen Garten wider und Markus versucht, die Grenzen zu überwinden.

Klaus Modik hat für seine Reise in die Vergangenheit eine Zeit mit großen Veränderungen gewählt. Eine Zeit, in der „man sich wieder was leisten kann“, wo der Iwan ins Weltall vorstößt und die bundesdeutsche Geschichte ein Ausrufezeichen erhält. Eingebettet in unsere jüngere Vergangenheit werden hier die Freuden und Qualen der ersten großen Liebe und der Weg zum Erwachsenwerden begleitet und am Ende bleibt unter Umständen „nur“ eine Handvoll alter Bilder…

Ich denke "Klack" ist ein gutes Buch, gut geschrieben, solide recherchiert oder erlebt, der Humor hat sich mir in der LP nicht erschlossen. Die Idee, anhand einer alten Kamera und ihrer Bilder eine Zeitreise zu unternehmen, finde ich gut. Ich kann mich jedoch für den Buch-Inhalt nicht so richtig erwärmen.