Im Wirtschaftswunderland

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hurmelchen Avatar

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Der Roman "Klack" von Klaus Modick beginnt mit einem Prolog, in dem ein alter Fotoapparat, die titelgebende Agfa Klack, und die dazugehörigen Fotos gefunden werden. Schon dieser Prolog hüllt den Leser in eine nostalgische Stimmung ein. Fast wie ein Märchen, das mit den berühmten Worten "Es war einmal" beginnt. In den nun folgenden Kapiteln wird der Roman aus der Sicht des 14 jährigem Markus, des Fotografen, erzählt. Jedes Kapitel beschreibt ein Foto und die Geschichte dazu. Die Atmosphäre der 1960 er Jahre, der Nachkriegszeit wird wunderbar nachempfunden. Die Spießigkeit, die Vorurteile ( nicht sehr politisch korrekt, wird schon in den ersten Kapiteln mindestens vier mal das böse Wort "Neger" gebraucht...), aber auch die Aufbruchstimmung einer ganzen Generation, die vom Krieg nur noch Anekdoten übrig hatte, und ansonsten im Wirtschaftswunder angekommen war. Mir würde es großen Spaß machen, die Geschichte von Markus und seiner Familie weiter zu verfolgen, denn, obwohl ich etwas jünger, als die handelnden Jugendlichen im Roman bin, kann mich sehr gut an diese verklemmte, muffige Stimmung dieser Jahre, sowie an die berühmte Agfa Klack erinnern.