Momentaufnahmen

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timphilipp Avatar

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Der Aufbau des Buches ist recht kunstvoll. Der Epilog spielt in der Gegenwart. Der Erzähler – Markus – findet während eines Sommerunwetters auf dem kaputten Dachboden einen Karton mit Gegenständen aus seiner Kindheit und Jugend, u.a. eine an der Losbude gewonnene Rollfilmkamera Agfa Clack, die dem Buch seinen Namen gegeben hat. Der Fund der Kamera und mit ihr gemachter Schwarz-Weiß-Fotos rufen in Markus Erinnerungen wach, die in den folgenden Kapiteln niedergeschrieben sind. Zu Anfang jedes Kapitels wird kurz auf ein Foto eingegangen. Im Folgenden ist die damit verbundene Geschichte niedergeschrieben. Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit wird durch unterschiedliche Schriftbilder deutlich gemacht. Auf diese Weise erfährt der Leser die Lebensgeschichte von Markus, die Anfang der 60er Jahre einsetzt, als er 14 Jahre alt ist. Er kommt aus gutbürgerlichen Verhältnissen, seiner Familie geht es während des Wirtschaftswunders gut. Von Bedeutung wird seine erste Liebe zu Clarissa Tinotti sein, der Nachbarstochter italienischer Gastarbeiter.
Ein wunderbares Buch, in dem bei mir als in den 60er Jahren Geborener viele Erinnerungen wach werden. Schön ist, dass die deutsche Geschichte einfließt, insbesondere die seit dem Mauerbau im wirtschaftlich blühenden Deutschland. Die Kürze des Titels, den ich gar nicht einordnen konnte, lässt gar nicht vermuten, dass hinter dem Buch eine solch ansprechende Geschichte steckt.