Nostalgie mit Widerhaken

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alasca Avatar

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Die Schlager, die Markennamen, die Raupe auf der Kirmes, das Vokabular - ja, genau so fühlten sich die 60er Jahre an! Das Wirtschaftswunderland unter Erhart - geschildert aus der unbefangenen Sicht eines Teenagers, der zu jung ist, um die Kriegsjahre bewusst zu erinnern, aber sehr genau beobachtet. Zum Beispiel den Vater, dem es immer dann die Sprache verschlägt, wenn seine Kriegsgeschichten für den Sohn gerade anfangen, spannend zu werden.

Der Autor steigt unspektakulär und ohne modischen Knalleffekt in die Geschichte ein, gerade waren wir noch auf dem Dachboden bei der Schachtel mit den alten Fotos, und schon, ohne es recht zu merken, sind wir mittendrin im Geschehen – und die Leseprobe zu Ende! Die Unbefangenheit des Teenagers ist Stilmittel und bestimmt den heiteren Ton, der Text lässt sich flüssig und amüsant lesen, hat aber Widerhaken. Das gefällt mir gut – ich würde sehr gerne weiterlesen!