Retro Pur

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
mojoh Avatar

Von

Obwohl ich diese Zeit nicht miterlebt habe sondern eher die 70er Jahre, so spürt man deutlich die Atmosphäre die in den frühen 60er Jahren geherrscht hat (der Jugendzeit meiner Eltern). Aus deren Erzählungen sind mir bestimmte Dinge selbstverständlich nahe und ich bin sehr gespannt, wie sich deren Zeit aus der Sicht eines Jugendlichen darstellt. Zur Geschichte:
Die Einleitung ist spannend, ein Streifzug über einen Dachspeicher voller Gerümpel mit Erinnerungswert, bis schliesslich die AgfaKlack Kamera auftaucht. Sie, geführt vom 14jährigen Ich-Erzähler scheint zur Hauptfigur der Erzählung zu werden. Einleitend zu jedem Kapitel steht der Name eines Fotos und eine kurze Erklärung, was darauf zu sehen ist. Das Kapitel bildet dann die Hintergrundgeschichte des Fotos mit allen Erinnerungen und Annekdoten, die der Erzähler dazu beiträgt. So lernen wir die Schwester des Protagonisten kennen und tauchen über die Eltern und die Großmutter tief in die Weltanschauungen der Zeit ein.
Im zweiten Kapitel wird quasi die Bahn freigemacht für den Einzug der Tinottis, deren Tochter Clarissa eine weitere Hauptperson der Geschichte zu werden scheint.
Ich mag die Idee des Autors anhand von Fotos puzzlestückartig eine Kindheits- und Jugendbiografie der 60er Jahre zu gestalten und würde gerne mehr derartige Fotos lesend kennenlernen. Er versteht es leicht und humorvoll zu erzählen und macht Lust auf mehr ...