Eine liebevolle Zeitreise zum Ursprung der Fotografie für Jedermann

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Klaus Modiks Buch "Klack" entführt den Leser in vergangene Tage. Das Hardcoverbuch ist mit 220 Seiten relativ kurz, macht aber schon auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Das alt wirkende Foto auf dem Cover passt hervorragend zum Inhalt des Buches.
Das Buch beginnt relativ unspektakulär mit der Beschreibung der Zeit und Umgebung, in welcher die Geschichte spielt. Es wird dem Leser sofort verdeutlicht, dass die ominöse Agfa Clack eine wesentliche Rolle in den nachfolgenden Seiten spielen wird. Der Beginn des Buches ist ein wunderbarer Anfang des sehr gut durchdachten und beschriebenen Handlungsstrangs.
Kapitel für Kapitel wird der Leser in die Welt von Markus eingeführt und man lebt und leidet mit ihm. Die Grundgeschichte der vergeblichen Liebe schwingt im gesamten Buch mit und findet gegen Ende seinen Höhepunkt. Dieser rote Faden wird immer wieder durch lustige, traurige und hinreißende Nebengeschichten untermalt und aufgepeppt. Seite für Seite steigert sich so die Spannung dieses sehr flüssig lesbaren Romans.
Jedes Kapitel beginnt mit einer Beschreibung eines gemachten Bildes, zu welchem im Anschluss die Entstehungsgeschichte erzählt wird. Dadurch wird beim Leser Kapitel für Kapitel die Neugier geweckt und man kann das Buch nicht mehr zur Seite legen. Neben der einleitenden Beschreibung finden sich immer wieder nahezu philosophische Gedanken zum Thema Fotografie und Wirklichkeit, welche zum Nachdenken anregen.
Meiner Meinung nach ist "Klack" ein wunderbar geschriebenes Buch, welches mich in die Zeit des Mauerbaus zurückversetzt hat. Es werden viele Kleinigkeiten beleuchtet und ich habe mich köstlich unterhalten gefühlt. Die Unterschiedlichkeit der einzelnen Charaktere sowie die interessante Art, die Story (mit Hilfe der Bilder) zu beschreiben haben mich total fasziniert. Der Beginn war zunächst etwas lahm, aber das Buch hat nach dem ersten Drittel deutlich an Fahrt aufgenommen. Besonders interessant fand ich auch die "philosophischen" Gedanken zum Thema Fotografie, welche ich dann immer auf die heutige, foto-omnipräsente Zeit versucht habe anzuwenden. Ein paar Abzüge in der B-Note gibt es von mir für den Schluss. Er wirkt im Gesamtbild gesehen etwas lieblos und übers Knie gebrochen. Es gibt sicher Spielraum für Interpretationen, welchen ich persönlich aber nur bedingt mag.
Alles in allem aber ein schönes Buch, das den Leser in vergangene Tage entführt und nach etwas zähem Beginn kurzweilige Unterhaltung verspricht. Definitiv ein Buch, welches ich als "Quickie für Zwischendurch" weiterempfehlen werde.