Eine Zeitreise in Bildern

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gisel Avatar

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Nach vielen Jahren findet Markus beim Aufräumen die Bilder seiner Jugendzeit: Damals hatte er eine Agfa Clack geschenkt bekommen, mit der er anschließend viele Fotos geschossen hat. Die Bilder aus der Vergangenheit lassen die Erinnerungen jener Zeit wieder hochkommen, der Zeit des Wirtschaftswunders zwischen Mauerbau und Kubakrise und Markus‘ Träumen vom ersten Kuss und der Liebe zu Clarissa.
Sehr pointiert beschreibt Klaus Modick Markus‘ Jugendzeit, die Träume und Gedanken des damaligen Jugendlichen. Die Bilder der alten Kamera beschwören ein ganz besonderes Flair herauf, man sieht sie vor sich, die Versuche der Familie Tinotti, neben der Eisdiele ein eigenes Leben in ihrer neugewählten Heimat aufzubauen, Markus‘ Werben um Clarissa, seine Kabbeleien mit seiner älteren Schwester…
Die Idee zu diesem Buch gefällt mir sehr gut. Es ist, als ob man selbst alte Bilder wieder findet und Erinnerungen aufbeschwört, die plötzlich wieder ganz real sind, als erlebte man sie gerade erneut. Jedes einzelne Bild wird zunächst beschrieben, danach wird die Geschichte dazu erzählt. Dadurch kann sich der Leser bestens in die beschriebene Zeit einfinden wie auch in Markus‘ Leben als Jugendlicher. Klaus Modick lädt ein zu einer ganz besonderen Zeitreise. Die einzelnen Bilder setzen sich zusammen zu einem Kaleidoskop, das die geschilderte Zeit sehr realgetreu auferstehen lässt. Das Büchlein liest sich mit seinen gut 200 Seiten fast wie nebenher, der Schreibstil ist sehr angenehm.
Es brauchte ein paar Kapitel, bis ich das Grundgerüst des Buches nachvollziehen konnte und die einzelnen Bilder auf dem Weg zu einem großen Ganzen sehen konnte. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich sowohl die einzelnen Bilder auf mich wirken lassen wie auch sie als Teil einer größeren Geschichte zu genießen. Eine ganz besondere Empfehlung von mir!