Erinnerungen

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Markus findet auf dem Dachboden seines Elternhauses eine alte Schachtel mit Fotos, die er mit einer gewonnenen Kamera "Agfa Klack" Anfang der 1960er Jahre geschossen hat. Diese rufen viele Erinnerungen an eine für ihn aufregende Zeit wach. Er war zu dem Zeitpunkt 15 und lebte mit seiner älteren Schwester, seinen Eltern und seiner Großmutter in eben diesem Haus. In dieser Zeit zwischen Wirtschaftswunder und kaltem Krieg erlebt er seine erste - unerwiderte - Liebe. In das Nachbarhaus, allgemein nur als Schandfleck tituliert, zieht eine italienische Familie mit einer schönen Tochter, Clarissa, ein. Leider ist die Toleranz einiger Mitbürger gegenüber Ausländern sehr begrenzt, so dass hier von "Spaghettefressern" die Rede ist, und die Großmutter versucht, sich mit allen Mitteln gegen die neuen Nachbarn abzugrenzen. In diesem Buch wird das Lebensgefühl und die Aufbruchstimmung dieser Zeit sehr schön festgehalten. Die Angst vor einem Atomkrieg ist allgegenwärtig, aber auch die lockere westliche Lebensart setzt sich langsam, zum Verdruss vieler ältere Zeitgenossen durch. Das Buch ist in Kapitel unterteilt, die sich jeweils auf einzelne Fotos beziehen, das find ich sehr übersichtlich und auch originell. Die Geschichte ist flüssig aus Sicht und in der Sprache Markus´ geschrieben. Sie ist sehr unterhaltsam zu lesen!