Jugend

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reni Avatar

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Die 60iger Jahre waren schon ein sehr interessantes Jahrzehnt. Viele geschichtliche, wirtschaftliche und auch politische Ereignisse gingen damit einher. Für uns Deutsche war natürlich der Berliner Mauerbau sehr spektakulär und das Wirtschaftswunder in Westdeutschland, aber auch die Kubakrise ist unvergessen. Schön, dass der Autor diese Ereignisse noch einmal durchleuchtet, aber nicht als Geschichtslehrstunden, sondern als schmückendes Beiwerk für seine Hauptfigur, den Jugendlichen Marcus, den als Halbwüchsiger ganz andere Probleme plagen. Die erste Liebe, die tyrannische Oma und der nervige Vater beispielsweise. Gitarre spielen ist auch nicht so einfach, auch wenn man damit nur die Angebetete beglücken will. Marcus hält alles mit einer Agfa Kamera fest und der große Marcus, der die Bilder Jahre später findet, kann dann darüber schmunzeln, wie es wohl jedem von uns schon mal erging. Die Geschichte ist rasant und detailverliebt geschrieben, man kann sich sehr gut in Marcus hineinversetzen und freut sich und leidet mit ihm. Auch der Familienanhang ist einem nicht unbekannt. Es hat schließlich jeder sein Päckchen in der einen oder anderen Form zu tragen. Der Stil der Geschichte ist neu und deshalb mag ich sie besonders, denn die Aneinanderreihung der Fotos und deren Geschichte dazu habe ich so noch nicht erlebt bei einem Buch. Dennoch sind alle Geschichten miteinander verknüpft und ergeben am Ende ein schönes Gesamtbild.