Klack

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trancemitter Avatar

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Da hat die Kamera ziemlich oft Klack gemacht in Markus' Jugend. Er wollte alle wichtigen Details seines Lebens mit der Agfa Clack festhalten und das ist ihm auch so sehr gelungen, dass er als Erwachsener beim Fund der Schwarz-Weiß-Aufnahmen von seinen Erinnerungen überwältigt wird. Der Erzähltstil des Autors ist mal etwas anderes. So ist das Buch nicht in richtige Kapitel unterteilt, sondern die Fotos trennen die Geschichten. Der Autor lässt uns an seinen Gefühlen teilhaben beim Betrachten der Bilder. Er erklärt die Zusammenhänge genau, wie es zu den Bildern kam, wer die Personen darauf sind, was sie mit ihm zu tun haben usw. Doch dabei erfährt man nicht nur etwas aus seinem Leben, sondern auch politische und wirtschaftliche Ereignisse der 60iger Jahre. Ebenso wird einen die Familie von Marcus näher gebracht. Seine Schwester Hanna, die er manchmal leiden kann und manchmal nicht, seine verbohrte Großmutter, die ihn regelmäßig tyrannisiert, der Vater, der eigentlich mit seinen Gedanken immer noch im Krieg weilt, aber auch Lehrer und andere Menschen, die Marcus begleiten. Besonders geprägt hat ihn die Familie Tinotti, die ins Nachbarhaus ziehen und eine italienische Eisdiele eröffnen. Clarissa haut ihn im wahrsten Sinne des Wortes um. Da interessiert es Marcus nicht mehr, dass seine Oma ähnlich dem Mauerbau in Berlin eine Mauer in ihrem Garten errichtet, weil sie sich von den Nachbarn distanzieren möchte, Er überlegt krampfhaft, wie er Clarissas Aufmerksamkeit erregen könnte, denn die ist zunächst gar nicht an ihm interessiert.
Der Autor erzählt flüssig und charmant und verbindet alle Fotos zu einer einzigen Geschichte. Das Buch war interessant und lesenswert, durch die Aufteilung mit den Fotos auch mal etwas anderes.