Wunderbare Zeitreise

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
keke Avatar

Von

Schon den Buchanfang fand ich klasse. Geschildert werden die Folgen eines Sommergewitters. Ein beschädigtes Dach, ein Loch durch das Regenwasser in den Dachboden eindringt und einen Karton durchweicht, der inmitten von Gerümpel steht. Bei näherer Betrachtung entpuppt sich das Gerümpel als Erinnerungsstücke wie Bücher, Spielzeug, Fußballschuhe und - einer Agfa Clack. Die Bilder, die mit dieser Agfa Clack gemacht wurden, befinden sich in dem durchweichten Karton und anhand dieser Bilder erzählt Klaus Modick die Geschichte seines Protagonisten Markus.
Jedes Bild weckt in Markus Erinnerungen an Episoden seines Lebens Anfang der 60er Jahre, als er knapp 15 Jahre alt war. Ich als Leser wurde dabei auf eine wunderbare Zeitreise mitgenommen.
"Bis eben hast Du gar nicht gewusst, dass Du so etwas noch weißt" und haargenau so erging es mir beim Lesen von "Klack".
Selbst in den 60er Jahren geboren ließ dieses Buch auch die Zeit meiner eigenen Kindheit in großen Teilen wiederauferstehen.
Einer Zeit, in der eine Kirmes tatsächlich das Highlight des Jahres war und bei deren Besuch auch ich mit meinem Taschengeld in der Tasche sorgfältig überlegte, für was ich dieses Geld ausgeben wollte.
Einer Zeit in der die Musik von Elvis, Buddy Holly, Bill Haley ect. inmitten der Spießigkeit des bürgerlichen Lebens tatsächlich als unmanierlicher Lärm galt und in der die abendliche Tagesschau mit Karl Heinz Köpcke fester Bestandteil des Familienlebens war.
Klaus Modick schafft es auf unvergleichliche Art und Weise den Leser in diese Zeit geradezu hineinzuziehen und wenngleich ich auch glaube, dass alle in den 50ern und Anfang der 60er Jahre Geborenen den meisten Spaß an diesem Buch haben werden, ist es auch für alle anderen interessant, die sich einfach mal in diese Zeit hineinversetzen lassen wollen.