Knackig, knallig, witzig!

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Heute:
Klapper, der eigentlich Thomas heißt, umfasst die erdig, verklebte Mouse seines Computers. Er will den Wert seiner virtuellen Waffen erkunden. Tatsächlich zahlen Leute Geld dafür!
Bei der Gelegenheit stößt er auf seine längst vergessene Freundesliste und liest:

„Bär , offline seit 4891 Tagen“.

Bär- eine gedankliche Reise ins Jahr 2011 beginnt. Da war Klapper 15. Ein dürres Gestell mit langen Haaren und blassem Teint. Seit sechs Ferienwochen saß er in seinem dunstigen Zimmer und zockte sich manisch durch ein Killerspiel.

Doch nun sind sie Sommerferien vorbei und die 11. Klasse beginnt. Mit dem Axe Deo Africa findet Klapper sich startklar für den ersten Schultag.
Die Scheiße geht wieder los, Klapper ist ein freakiger Außenseiter in schwarzen Klamotten.

Doch dieser Schultag hält selbst für ihn eine Überraschung bereit.
Wie ein mystisches Fabelwesen schreitet plötzlich eine neue Mitschülerin in die Klasse. Sie ist groß und selbstbewusst, diese Vivi-Marie. Das Mädchen setzt sich ausgerechnet neben Klapper, der sofort das Deo dafür verantwortlich macht.

Passt doch!

So unerschütterlich wie ein freundlicher Stein erklärt das Mädchen, dass es Bär genannt werden will. Klapper findet sie sofort toll.

In jugendlich,knackig, knalliger Sprache kommen vom Autor Kurt Prödel die markigen Sätze. Sie sind oft kurz und bündig, bestehen oft aus ein zwei Worten und sind on point.
Witzig geschrieben, liest man sich sofort ein.
Die Protagonisten werden herrlich gezeichnet. Klapper und Bär durch adjektiv -verzierte, körperliche Attribute werden die beiden sofort als Außenseiter markiert.

Was wohl das erste verbindende Element zwischen beiden zu sein scheint. Die Entwicklung dieser Freundschaft, die Klapper auch noch 14 Jahre später genau erinnerlich ist, muß etwas Existenzielles in ihm berührt haben. Warum und wann sich ihre Wege trennten ist es Wert zu lesen. Schon die Leseprobe macht Appetit auf die Sprache und den Inhalt von „Klapper“ erschienen bei den Ullsteinverlagen.