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bobbember Avatar

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Klapper von Kurt Prödel ist ein Roman, der mich wirklich beeindruckt hat. Es ist eine Geschichte über Freundschaft, Verlust und die unvergessliche Wucht der Jugend – erzählt in einer Sprache, die roh, ehrlich und gleichzeitig zart ist.

Im Jahr 2025 lebt Klapper ein scheinbar geregeltes Leben – bis plötzlich ein Account auf seinem Bildschirm auftaucht: BÄR, offline seit fast 5000 Tagen. Und mit einem Mal ist wieder alles da. Die Wucht der Erinnerungen an diesen einen Sommer 2011, der alles verändert hat.

Damals war Klapper sechzehn, nerdig, zurückgezogen – und dann kam Bär. Groß, schräg, unangepasst. Sie ist die Erste, die ihn sieht. Wirklich sieht. Zwischen stundenlangem Zocken, eigenwilligen Gesprächen und einer sonderbaren Nähe entwickelt sich eine Freundschaft, die Klapper unverwundbar macht – oder zumindest glauben lässt, es zu sein.

Prödel erzählt diese Geschichte nicht linear, sondern verwebt Gegenwart und Vergangenheit miteinander, ohne je den Faden zu verlieren. Und genau dieses Wechselspiel macht Klapper so besonders. Man liest nicht einfach mit – man spürt den Schmerz, das Lachen, die Unsicherheit und die Sehnsucht mit jeder Zeile.

Was mir besonders gefallen hat: Wie ehrlich der Roman mit seinen Figuren umgeht. Nichts ist beschönigt, nichts überdramatisiert – und gerade dadurch trifft es mitten ins Herz. Klapper zeigt, wie sehr bestimmte Menschen unser Leben prägen können, selbst wenn sie längst verschwunden sind.

Ein stilles, kluges, intensives Buch. Ich habe es geliebt.