Coming-of-Age
Dass hier auf dem Buchrücken Blurbs von Caroline Wahl und Benjamin von Stuckrad-Barre (was für eine Zusammenstellung aber auch) zu finden sind, war für mich eher nicht das überzeugende Kaufargument für dieses Buch. Das toll gestaltete, ansprechende Cover zieht da schon eher. Und siehe da, der Inhalt natürlich. „Klapper“ ist ein toller Coming-of-Age-Roman, ruhig und einfühlsam erzählt, ganz simpel und unaufgeregt. Trotz oder wahrscheinlich auch gerade wegen dieser leisen Art, hat mich Kurt Pröders Debütroman voll abgeholt. Das könnte natürlich auch mit daran liegen, dass sowohl der Autor, als auch der Protagonist des Romans ungefähr in meinem Alter sind, ich mich in den Beschreibungen von Klappers Jugend also in meine eigene zurückversetzt gesehen habe. Der Autor beschreibt hier in zwei Zeitebenen – der erwachsene Klapper erinnert sich an seine Schulzeit zurück – die Geschichte eines Außenseiters, einer ersten Freundschaft, der merkwürdigen Zeit des Erwachsenwerdens. Das geschieht wie gesagt weniger mit Hochspannung oder Dramatik, sondern eher auf emotionaler Ebene. Da gefällt mir vor allem die Darstellung der Freundschaft zwischen Klapper und Bär, die neu an die Schule kommt. Zwei Außenseiter:innen, die zueinander finden, ohne dass es gleich zu einer großen Liebesgeschichte wird, denn auch das muss nicht immer sein. Und am Ende bietet „Klapper“ vielleicht auch gar nicht allzu viele neue Erkenntnisse, aber Kurt Prödel kümmert sich einfach um seine Charaktere, sie liegen ihm am Herzen und die jugendlichen Stimmen werden ernst genommen.