Einsamkeit, Freundschaft und der Schmerz des Erwachsenwerdens

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Klapper von Kurt Prödel ist eine berührende Coming-of-Age-Geschichte über Außenseitertum, Freundschaft und Verlust. Im Mittelpunkt steht Thomas, genannt Klapper, ein 15-jähriger Einzelgänger, dessen Gelenke bei jeder Bewegung klappern – ein unfreiwilliger Spitzname, der ihn noch weiter an den Rand seiner Klasse drängt. Ohne Freunde, ohne Anschluss durchlebt er den monotonen Alltag, bis Vivi, genannt Bär, auftaucht. Sie ist selbstbewusst, stark und nimmt sich genau das, was sie will – auch den Platz neben Klapper.
Die Geschichte wirkt auf den ersten Blick vertraut: Ein Teenager hadert mit sich selbst, seinen Eltern und seinen Mitschülern. Doch Prödel erzählt diesen Konflikt auf subtile, leise Weise. Besonders beeindruckend ist die Authentizität der Erzählweise. Die Sprache und Atmosphäre fangen das
Lebensgefühl der frühen 2010er Jahre perfekt ein. Chatnachrichten und Dialoge wirken echt, die Unsicherheiten und Sehnsüchte der Figuren greifbar. Doch das Buch ist mehr als nostalgisch – es spielt mit Erwartungen und konfrontiert die Leser immer wieder mit unangenehmen Wahrheiten.
Das abrupte Ende mag unbefriedigend erscheinen, doch gerade diese Knappheit verstärkt die Wucht der Geschichte. Klapper zeigt schonungslos, wie oft Probleme hinter einer scheinbar normalen Fassade verborgen bleiben. Eine bittersüße, nachhallende Lektüre über das Erwachsenwerden,
Freundschaft und den Schmerz des Verlorengehens.