Klappers Leben

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kuddel Avatar

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2011 ist Thomas 16, er wird von allen Klapper genannt, weil seine Gelenke immer knacken, wenn er sich bewegt. Er trägt nur schwarze Kleidung und immer schwarze Heavy Metall Band T-Shirts. Er pflegt keine Kontakte, die Mitschüler meiden ihn, gelegentlich wird er zum Opfer. In der Freizeit ist er ein Computernerd, zockt gerne Counter-Strike und legt darin neue Maps an. Nach den Ferien setzt sich eine neue Mitschülerin neben ihn, sie wird Bär genannt. Sie ist sehr groß und scheint über den Dingen zu stehen. Nach und nach entsteht so etwas wie eine Freundschaft zwischen den Beiden, u.a. auch weil Bär ebenfalls Counter-Strike spielt.
Beide Familien sind von Problemen (psychische Probleme, Alkohol, Gewalt) geprägt, die sich auf die Kinder auswirken. Während Klapper sich in seine Computerwelten zurückzieht, kifft Bär, malt Comic und hört üblen Deutsch-Rap.
2025 ist Thomas erwachsen, er arbeitet als "Computer-Mann" in einer Firma und verrichtet eher ungeliebte anspruchslose Arbeiten. Durch einen Vorfall stolpert er über Bärs Profil im Netz und über Rückblicke erfahren wir was 2011 passierte und was zum Verschwinden Bärs führte. Der Wechseln der Zeiten ist gut gemacht und hält die Neugier am Geschehen hoch. Die Teile aus der Vergangenheit fand ich stärker als die aktuellen.
Das Buch liest sich leicht. Die Sprache ist teils etwas roh, aber dass soll wohl den Ton der Jugendlichen widerspiegeln. Gelegentliche Ungereimtheiten und offene Fragen fand ich störend. Die Figuren fand ich - trotz der Pubertät - in sich unstimmig. Das Ende ist überraschend, dennoch verpufft der Effekt recht schnell. Insgesamt hat mir eine Aussage gefehlt.
Kann man lesen, muss man nicht.