Solides Debüt
Kurt Prödels "Klapper" hat einen Erzählstil, der wirklich hängen bleibt. Frisch, eigenwillig, irgendwie poetisch – wie Jugendsprache, aber eben mit einem feinen Lyrikfilter. Klar, manchmal schweift er ein bisschen zu sehr ins Wetter ab, aber das erzeugt eine schöne Stimmung. Das Lesen macht tatsächlich Spaß.
Die Handlung selbst ist eher spärlich, hier geht es deutlich mehr um Gefühle und Befindlichkeiten. Wir begleiten den 15-jährigen Thomas, genannt Klapper, weil seine dünnen Gelenke klappern. Er ist ein Nerd, zu Hause in Computerspielen, aber im echten Leben eher unbeholfen. Dann taucht Bär in seiner Klasse auf – sie nennt sich einfach so. Was sich dann entwickelt, ist meist vorhersehbar, aber eine kleine Überraschung gibt es immerhin. Ansonsten ist es das volle Programm des Teenagerdaseins: von peinlichen Momenten und Drogenkonsum bis zu Verliebtheiten, langweiligen Lehrern und nervigen Eltern.
Prödel schafft es wirklich gut, das Innenleben der Teenager einfühlsam und anschaulich darzustellen. Man spürt das Verklemmtsein und die Selbstzweifel. Ich persönlich bin aber froh, diese Phase hinter mir zu haben und wollte sie nicht unbedingt noch einmal miterleben. Kurze Einblicke in das Leben des erwachsenen Klappers bringen leider nicht viel Neues, außer der Erkenntnis, dass eine schwierige Kindheit oft Spuren hinterlässt.
Die Erwachsenenfiguren im Buch wirken auf mich leider nicht immer überzeugend. Sie schwanken zwischen völlig durchgedreht und plötzlich liebevoll, ohne dass man den Grund dafür wirklich nachvollziehen kann. Vielleicht soll das die sich wandelnde Sicht eines Jugendlichen sein, aber es fühlt sich manchmal einfach unmotiviert an. Besonders störend fand ich den Lehrer, der den extrem schüchternen Klapper dazu drängt, auf einer Beerdigung zu sprechen. So unsensibel kann eigentlich niemand sein, selbst wenn Klapper dadurch über sich hinauswächst.
Das Hörbuch wird von Pascal Houdus gelesen, und das macht er großartig. Er verkörpert die verschiedenen Charaktere, selbst Bärs etwas abgedrehten Vater, sehr authentisch. Mit knapp sechs Stunden ist das Hörbuch definitiv ein Hörerlebnis, besonders durch den tollen Stil und den Sprecher.
Insgesamt ist "Klapper" ein vielversprechendes Debüt mit einem wirklich besonderen Erzählstil. Auch wenn mich der Inhalt nicht durchgehend mitgerissen hat und es ein paar Schwächen bei den Nebenfiguren gab, bin ich neugierig auf weitere Bücher des Autors.
Die Handlung selbst ist eher spärlich, hier geht es deutlich mehr um Gefühle und Befindlichkeiten. Wir begleiten den 15-jährigen Thomas, genannt Klapper, weil seine dünnen Gelenke klappern. Er ist ein Nerd, zu Hause in Computerspielen, aber im echten Leben eher unbeholfen. Dann taucht Bär in seiner Klasse auf – sie nennt sich einfach so. Was sich dann entwickelt, ist meist vorhersehbar, aber eine kleine Überraschung gibt es immerhin. Ansonsten ist es das volle Programm des Teenagerdaseins: von peinlichen Momenten und Drogenkonsum bis zu Verliebtheiten, langweiligen Lehrern und nervigen Eltern.
Prödel schafft es wirklich gut, das Innenleben der Teenager einfühlsam und anschaulich darzustellen. Man spürt das Verklemmtsein und die Selbstzweifel. Ich persönlich bin aber froh, diese Phase hinter mir zu haben und wollte sie nicht unbedingt noch einmal miterleben. Kurze Einblicke in das Leben des erwachsenen Klappers bringen leider nicht viel Neues, außer der Erkenntnis, dass eine schwierige Kindheit oft Spuren hinterlässt.
Die Erwachsenenfiguren im Buch wirken auf mich leider nicht immer überzeugend. Sie schwanken zwischen völlig durchgedreht und plötzlich liebevoll, ohne dass man den Grund dafür wirklich nachvollziehen kann. Vielleicht soll das die sich wandelnde Sicht eines Jugendlichen sein, aber es fühlt sich manchmal einfach unmotiviert an. Besonders störend fand ich den Lehrer, der den extrem schüchternen Klapper dazu drängt, auf einer Beerdigung zu sprechen. So unsensibel kann eigentlich niemand sein, selbst wenn Klapper dadurch über sich hinauswächst.
Das Hörbuch wird von Pascal Houdus gelesen, und das macht er großartig. Er verkörpert die verschiedenen Charaktere, selbst Bärs etwas abgedrehten Vater, sehr authentisch. Mit knapp sechs Stunden ist das Hörbuch definitiv ein Hörerlebnis, besonders durch den tollen Stil und den Sprecher.
Insgesamt ist "Klapper" ein vielversprechendes Debüt mit einem wirklich besonderen Erzählstil. Auch wenn mich der Inhalt nicht durchgehend mitgerissen hat und es ein paar Schwächen bei den Nebenfiguren gab, bin ich neugierig auf weitere Bücher des Autors.