Aufregend normal

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krimielse Avatar

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Wow, was für ein Einstieg! Fast wie ein knapp gehaltener Polizeibericht liest sich der Anfang der Geschichte, als Mrs Richardson fassungslos vor ihrem brennenden Haus steht, ganz kurze Bilanz gezogen wird, wo die übrigen Familienmitglieder zum Brandzeitpunkt gewesen sind. Der Ton ändert sich, wird weicher und etwas gefälliger, als mit Rückblenden die Geschichte der Ankunft von Mia Warren und ihrer Tochter Pearl im zweiten Haus der Richardson erzählt wird.
Die Autorin schafft es sowohl beim Einstieg als auch bei der Rückblende zu den Warrens sehr geschickt, ein paar extrem neugierig machende Bröckchen zu zeigen, aber sie verrät noch keine Geheimnisse. Das wird sie vermutlich erst allmählich und in ihrem Tempo tun. Was hat es mit den kleinen Feuern in allen Schlafzimmern auf sich und was ist der Grund, dass die ach so sozial eingestellte Mrs Richardson froh ist, dass Mia und ihre Tochter ausziehen?
Auf mich wirkt die ganze Szenerie ziemlich surreal, angefangen von den zwei vorangestellten Absätzen über das Viertel Shaker Village über die haarkleine Planung und Regelung de Zusammenlebens in diesem exklusiven Viertel bis hin zur sogenannten Sozialkompetenz von Mrs Richardson, die, wie ich vermute, eigentlich keine solche ist.
Ich bin sehr neugierig auf diesen sicherlich großartigen Roman!