Ein spannender Blick hinter die Fassade einer Vorstadtfamilie

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killerprincess Avatar

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Meinung

Ich kannte den Debütroman von Celeste Ng noch nicht und bin daher ohne große Erwartungen an "Kleine Feuer überall" rangegangen, auch wenn ich schon die ein oder andere begeisterte Bewertung gelesen hatte. Für mich zeigte sich gleich zu Beginn, dass das Buch tatsächlich richtig gut werden kann, denn ich konnte bzw. wollte eigentlich gar nicht mit dem Lesen aufhören.

Mich begeistern Geschichten über Geheimnisse und Intrigen sehr. Es war interessant hinter die Fassade der perfekten Vorstadtfamilie zu gucken. Der Leser erfährt nach und nach immer mehr über die Charaktere. Hierbei liegt der Fokus auf allen weiblichen Charakteren, die alle einzigartig beschrieben wurden. Ich mochte nicht unbedingt alle, bspw. Izzy und Mrs. Richardson, aber nach und nach erfährt man mehr über ihre Vergangenheit, sodass man nachvollziehen kann, warum sie handeln, wie sie es tun.

Besonders spannend wird es in der Vergangenheit von Mia, als sich langsam dem Geheimnis um dem Vater ihrer Tochter gelüftet wird. Und irgendwann verwebt Celeste Ng die Vergangenheit mit der Gegenwart, denn alles wiederholt sich irgendwann so oder so ähnlich.

Thematisch geht es in dem Buch vor allem um Mutter-Tochter-Beziehungen und generell die Frage der Mutterschaft: Kann man das, wann ist man bereit, wie viel ist man bereit dafür zu kämpfen, Mutter zu werden und ab wann ist man tatsächlich eine Mutter.

Fazit

Mir hat das Buch rundum gefallen: die meisten Charaktere sind interessant ausgearbeitet, es herrscht durchgängig eine unterschwellige Spannung, da der Leser wissen möchte: wer hat denn nun aus welchen Gründen das Haus angezündet?

Auch das übergeordnete Thema und die Blicke in die Vergangenheit, sowie das Beobachten, wer vor wem Geheimnisse hat und zu welchen Missverständnissen oder Problemen das dann führen kann, wenn man sich nicht jemandem anvertraut, waren spannend.

Für mich gibt es nur einen kleinen Wermutstropfen: das Ende. Ich hätte es mir überraschender und irgendwie versöhnlicher vorgestellt, gerade nachdem im Laufe der Geschichte einige interessante, nicht vorhersehbare Wendungen kamen.

Dennoch kann ich es sehr empfehlen.