Fassettenreich und gefühlvoll

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katercarlo Avatar

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Stell dir eine typische amerikanische Familie der oberen Mittelschicht vor: Vater Anwalt, Mutter Journalistin, vier jugendliche Kinder. Das sind die Richardsons. Und dann stell dir eine alleinerziehende Mutter mit pubertierender Tochter vor, die als mittellose Künstlerin durch die Staaten zieht. Das sind Mia und Pearl Warren.
Die Richardsons vermieten eine Wohnung an die beiden. Dadurch lernen die Warrens und die Richardsons einander kennen. Pearl zum Beispiel freundet sich mit Moody Richardson an, seine kleine Schwester begeistert sich für Mias Arbeit und Frau Richardson sorgt sich um den Umgang ihrer Kinder. Celeste Ng wechselt dabei immer wieder die Erzählperspektive und beleuchtet jedes Thema aus mehreren Sichtweisen, sodass sich der Leser selbst eine Meinung bilden kann. Die Autorin erzählt die Geschichte sehr fassettenreich und gefühlvoll. Diesem Stil fallen leider ab und zu die Spannung und die Action zum Opfer.
Im Laufe des Buches entstehen immer mehr Beziehungen zwischen den beiden Familien, verändern sich zwischen den Geschwistern und Eltern. Das verursacht die unterschiedlichsten Konflikte und Sorgen. Eben lauter kleine Feuer überall.
Gegen Ende des Buches werden die Verhältnisse der Personen zueinander immer komplizierter und schwieriger zu lösen. Bis sich die kleinen Feuer schließlich zu einem großen Brand entwickeln, das das Haus der Richardsons verschlingt.