Ein Tütchen Gras und andere Probleme

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hennie Avatar

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Franziska Vanassian, eine Mutter von drei Kindern, hatte beschlossen nach zwanzigjährigem Paarsein sich von ihrem Mann Michael zu trennen. Das diese Entscheidung etwas Endgültiges beinhaltete wurde ihr klar als sie seine Umzugskisten mit einem Mietlaster in seine neue Wohnung brachte. Ihr kommen nun Zweifel. Würde sie ohne ihn mit den Kindern zurechtkommen? Und wie? Wo lag ihre Zukunft? Mit diesen Fragen im Kopf steht sie grübelnd am Rheinufer.
"Der Fluss ist unerschütterlich, dachte Franzi, er ist völlig unbeeindruckt von dem, was links und rechts passiert, und kennt nur eine Richtung: vorwärts. Wenn der Fluss das kann, kann ich das auch. Nach vorn schauen. Weitermachen. Womit eigentlich?"
Sie hatte zwar drei wunderbare Kinder (Maria, Toni und Jana), ein Haus, eine Mutter (Brunhilde) mit guten, aber unbrauchbaren Ratschlägen, aber auf der anderen Seite weder einen Plan noch einen Job.
Die LP habe ich mir mit Vergnügen reingezogen. Franziska mit ihren Problemen wird von der Autorin sehr sympathisch und unverfälscht beschrieben. Sehr einfallsreich die Episode mit dem Schäferhund Werner, der eine Polizeivergangenheit hat und auf einem seiner Revierstreifzüge ein Tütchen „Gras“ mit nach Hause bringt. Das ziehen sich, wie könnte es anders sein, die pubertierenden Jungs Toni und Eli rein. Mit der jüngeren Schwester Franziskas - Judith, die Journalistin - gibt es sicher auch noch viel Spaß! Und dann noch die Sache mit ihrem Vater, den sie nicht kennt. Wie heißt es so schön im Vorspann zum Buch: "Jeder hat in der Familie sein Geheimnis, sogar der Hund."
Ich bin sicher „Kleine Lügen erhalten die Familie“ liest sich wie von selbst. Der lockere, leichte Schreibstil der Autorin Katia Weber gefällt mir sehr.