Schöner Schreibstil aber nicht fesselnd genug.

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theujulala Avatar

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Die Autorin beschreibt die Geschichte rund um Franzi und ihrer Familie in der Multiperspektive mit personalem Erzähler.

Und so erleben wir die Leseprobe aus der Sicht von Franzi und von Toni, ihrem pubertierenden Sohn.

Franzi hat sich von ihrem Mann Michael nach 15 Jahre Ehe getrennt. Eben noch hat sie den Lastwagen mit Michaels Möbeln durch die Stadt kutschiert, und nun bricht sie in sich zusammen. Man fühlt direkt mit ihr mit, wie, nachdem sie die Fassade der starken Verlassenen aufrecht erhalten hat, ihre Contenance bröckelt und ihre wahre Trauer über sie einbricht.

Doch nicht nur sie leidet unter der Trennung, auch ihre Kinder, aber jeder zeigt seine Trauer und Wut auf andere Art und Weise. Toni ist der typische pubertierende Teenager, der gerne einige Sachen ausprobiert und entdeckt. Maja, reagiert mit Gewalt und Provokation, das Nesthäkchen Jana vermisst ihren Papa und würde am liebsten täglich mit ihm telefonieren.

Franzi ist nach der Trennung nun allein erziehend und auf die Hilfe ihrer Mutter angewiesen ist. Es wird schnell klar, dass diese Beziehung zwischen Mutter und Tochter schon seit längerem kränkelt, Franzi aber ohne Brunhilde nicht den Job und den Alltag mit ihren drei Kindern bewältigen kann.

Oma Brunhilde verpfeift auch den Sohn Toni und erzählt Franzi brühwarm vom Joint, den sie in seinem Zimmer gerochen hat. Franzi, um sich ihrer Mutter gegenüber keine Schwäche einzugestehen, reagiert darauf aber gelassen und cool. Außerdem lernen wir auch eine Freundin kennen, die nun selber in einer Beziehungskrise steckt und sich bei Franzi ausheult. Die Freundin kann ich schlecht einordnen, da die Leseprobe dann hier geendet hat.

Dramaturgisch gesehen passiert in der Leseprobe noch nicht sehr viel. Die Autorin hat aber einen schönen flüssigen und lockeren Schreibstil mit vielen guten, bildlichen Vergleichen. Franzi ist für mich absolut authentisch. Sie hat ehrliche und nachvollziehbare Gedanken, weiß sich aber ihrem gegenüber korrekt zu verhalten.

Leider kann mich die Leseprobe doch nicht so in Bann ziehen, dass ich aufgrund derer und dem Klappentext das Buch gerne lesen würde - obwohl der Klappentext noch eine ganz spannende Geschichte verspricht.
Ich glaube nicht, dass mich das Buch so überzeugen kann, deswegen werde ich an der Verlosung nicht teilnehmen.