Familienkomödien-Krimi

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karschtl Avatar

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Was als leichte Familienkomödie beginnt, entwickelt sich zu einem kleinen Krimi. Das fand ich eine sehr gelungene Abwechslung zu sonstigen Romanen dieses Genres. Nur zum Ende hin hab ich mich doch gefragt, ob die ganzen Verwicklungen und Verstrickungen jetzt nicht doch ein bißchen zu viel des Guten sind. Sie waren gerade noch vertretbar, aber ganz knapp dran "too much" zu werden.

Der Titel passt hier wirklich mal ganz genau. Es hat wirklich jeder der Protagonisten ein Geheimnis! Nur die große Tochter von Franzi taucht gar nicht auf in der Geschichte. Ich glaube Marie hieß sie. Aber die Zahl der agierenden Figuren ist auch so vollkommen ausreichend, wären es noch mehr gewesen wäre es schon unübersichtlich geworden und da ja jedem ein separater Handlungsstrang gewidmet wird (in dem es um 'sein' Geheimnis geht), wäre die Geschichte sonst wohl auch zu verworren geworden.
Das hat die Katia Weber in dem Fall schon ganz richtig gemacht mit der richtigen Menge an Personen & Geschichten.

Bei den Erzählungen kommen auch immer wieder Zeitensprünge vor, und das ist das einzige wo ich manchmal etwas genauer überlegen musste wann das jetzt spielen soll. Vor allem wenn innerhalb der Vergangenheit noch einmal ein Zeitsprung war, entweder noch weiter zurück oder doch wieder etwas vor. Aber auch hier gilt: gerade noch so die Kurve gekriegt, die Geschichte versinkt nicht im Chaos sondern wird recht interessant aufgrund der Erzählungen aus der Vergangenheit.

Die Sprache & Schreibstil waren gut verständlich und sehr angenehm zu lesen. Das Cover finde ich nur Durchschnitt, aber ich hätte es wohl im Buchladen auch in die Hand genommen und den Klappentext gelesen. Ich hätte mir hier aber viel besser eine Collage von Dingen, die im Buch vorkommen, ein bißchen durcheinander gewürfelt, besser vorstellen können. Vielleicht wären die Dinge auch nur als eindimensionale 'Schatten' dargestellt, zB Hund Werner, das Gemälde, ein Rollstuhl, Fotoapparat, Einbrechermaske, .... Vom Gemälde hätte ich übrigens gern ein Bild im Buch gehabt, vielleicht ist das aber auch eine Urheberrechts-Frage. Immerhin klärt die Autorin am Ende auf, dass es "Die Toteninsel" wirklich gibt. Ich hab es jetzt mal gegoogelt, um einen Eindruck von diesem Bild zu erhalten, dass ja anscheinend so viele Personen in seinen Bann gezogen hat.